Lass doch mal wieder was von dir hören...

..hab ich in letzter Zeit öfter zu hören bekommen und da habt ihr natürlich vollkommen recht. Ich habe wirklich schon viel zu lange nichts mehr von mir hören lassen und manche Ereignisse sind jetzt auch schon viel zu lange her als dass ich davon noch wirklich berichten kann oder will.

So war ich zum Beispiel über Weihnachten in Sansibar und bin durch Tansania gereist. Das war sehr schön, doch ich will jetzt darüber gar nicht mehr all zu lange berichten. Wer also mehr darüber wissen will soll einfach nen Kommentar schreiben oder sich bei mir privat melden, dann kann ich doch noch ein bisschen darüber berichten. 

Miri und Carmen am Lake Kivu in Kibuye
Miri und Carmen am Lake Kivu in Kibuye

Aber auch so war in letzter Zeit viel los. Das Zwischenseminar, Besuch von Carmen und Miri, die Wahlen in Uganda, das Schafsprojekt meiner Mitbewohnerin, und natürlich noch einiges mehr.

Fangen wir am besten einmal von Vorne an. Ja, es war wirklich schon Zwischenseminar. Die hälfte der Zeit ist einfach rum. Wahnsinn wie schnell dieses Jahr vergeht. Das Zwischenseminar fand in einem Hostel in Kampala statt, in dem wir mit gutem Essen (vor allem richtigem Brot zum Frühstück!) das Seminar abhielten. Das Seminar an sich war erfrischend kurzweilig und bei der Vorstellung der verschiedenen Einsatzstellen fiel auf, das Kumi wirklich noch eine der aktivsten Branches ist. Unglaublich, wenn man bedenkt, das auch wir Zeitweise sehr sehr viel rumsitzen.

Nach dem Seminar holte ich Miri vom Flughafen ab und wir fuhren zusammen zurück nach Kumi. Leider saßen wir dann auch erst einmal in Kumi fest, denn bald waren Wahlen. Von diesen war in Kumi allerdings sehr wenig zu spüren, außer das der Markt fast ausverkauft war und es kein Brot in Kumi gab. Auch sonst verliefen die Wahlen recht ruhig und wenig überraschend. Es gab Ausschreitungen in den größeren Städten Ugandas und die Oppositionsführer wurden gleich mehrmals verhaftet doch nun ist der alte Präsident Museveni in seine siebte Amtszeit gewählt worden.

 

Kampalas Old Taxipark
Kampalas Old Taxipark

Nach einundhalb recht untätigen Wochen in Kumi reisten Miri und ich über Jinja und Kampala nach Entebbe um Carmen abzuholen. Es war sehr schön Carmen nach so langer Zeit wieder zu sehen. Von dort aus reisten wir direkt nach Kigali, die Hauptstadt Ruandas. Dort blieben wir auch nur eine Nacht. Von dort aus ging es weiter nach Musanze, eine Stadt direkt an den Volcano National Parcs. Dort hatte die Schwester des Freundes von Miri und eines guten Freundes von mir vor ein paar Jahren ein FSJ gemacht hatte und uns deswegen bei einem guten Freund von ihr unterbringen konnte. 

Ruandas wunderschöne Hügellandschaft
Ruandas wunderschöne Hügellandschaft
Kayak fahren auf dem Lake Kivu
Kayak fahren auf dem Lake Kivu

Wir blieben dort für zwei Nächte und genossen die Zeit dort sehr. Die Mutter des Freundes betreibt ein Restaurant und so wurden wir während unseres Aufenthalts dort mit sehr leckerem essen beglückt.

Von Musanze aus ging es für uns über Gisenyi weiter nach Kibuje. Auch dort verbrachten wir zwei Nächte in dem wunderschönen St. Juan Hostel das auf einem Hügel mit wunderbarem Blick auf den Lake Kivu liegt. Dort unternahmen wir eine Wanderung durch die bewirtschafte Hügellandschaft und machten eine kleine Kayaktour. 

Kigalis Innenstadt
Kigalis Innenstadt

Nach zwei Nächten reisten wir weiter nach Kigali. Dort besichtigten wir die im Vergleich zu Kampala winzige aber wunderbar saubere und geordnete Innenstadt und besuchten das Genozide Memorial Center. Dieses zeigt die beeindruckend schreckliche Geschichte des Genozids der Hutus an den Tutzi, der 1994 stattfand.

Nach etwas über einer Woche war es auch schon wieder Zeit für uns nach Uganda zurück zu reisen.

Ruanda ist ein wirklich beeindruckendes Land. Gerade im Vergleich zu Uganda ist es Landschaftlich viel grüner und hügeliger, vor allem aber auch sauberer, da die Plastiktüten in Ruanda verboten wurden und monatlich Putzaktionen stattfinden an denen sich sogar die Minister beteiligen. Auch infrastrukturell hatte ich das Gefühl, das Ruanda ein Stückchen weiter ist. Die Straßen waren auf den meisten Strecken unglaublich gut und in fast allen Städten gibt es Gehwege. Auch die Busse haben feste Abfahrtszeiten, nach denen man in Uganda vergebens sucht. 

Der Queen Elisabeth Parc von oben
Der Queen Elisabeth Parc von oben

Zurück in Uganda ging es für uns direkt nach Bushenyi, wo wir eine Nacht bei den dortigen Freiwilligen Meret und Anna übernachteten um von dort aus am nächsten Tag durch den Queen Elisabeth Nationalparc nach Fort Portal zu fahren. 

Dort besuchten wir einigen Kraterseen, trauten uns allerdings aus Angst vor Bilharziose nicht, darin zu schwimmen obwohl wir gehört hatten, dass dies wohl möglich sei.

Dies war nun schon der letzte ganze Tag, den wir mit Miri verbrachten. Am nächsten Tag ging es nach Entebe und Miri fuhr am Abend zum Flughafen.

Ich habe die Zeit sehr genossen, die Miri hier war, die perfekte Reiseleitung übernommen hat und auch sonst eine sehr gute Gemeinschaft war. Vielen Dank, Miri, das du hier warst! 

Blick auf Kampala von der Gaddafi Moschee
Blick auf Kampala von der Gaddafi Moschee

Nun hatten Carmen und ich noch weitere zwei Wochen für uns und so reisten wir über Kampala, wo wir die Gaddafi Moschee besuchten und etwas durch die Innenstadt streiften, zurück nach Kumi, denn ich musste wieder arbeiten. Trotzdem nutzten wir die Wochenenden um noch etwas rum zu reisen.

So fuhren wir nach Mbale, wo wir die Sipi Falls besuchten. Dies sind drei Wasserfälle, die am Fuße des Mount Elgons ihren weg nach unten bahnen. Der größte von ihnen stürzt dabei über 80 Meter in die Tiefe.

Außerdem bot sich die Gelegenheit mit Jonas und seinen Eltern in der zweiten Woche den Wanale, den Hausberg Mbales, zu besteigen.

Natürlich besuchten wir zwischendurch auch die Nyero Rock Paintings, unsere lokale Sehenswürdigkeit im Nachbarort von Kumi und die best erhaltenen Höhlenmalereien Ost-Afrikas. 

Hölenmalerei bei den Nyero Rocks
Hölenmalerei bei den Nyero Rocks
Der größte der Sipi Falls
Der größte der Sipi Falls

Dann mussten wir uns auch schon auf den Weg zurück nach Entebe zum Flughafen machen. Allerdings legten wir auf diesem Weg mehrere Zwischenstops ein.

So blieben wir zwei Nächte in Jinja, unternahmen dort eine Bootsfahrt über den nil und gönnten uns eine Nacht im Nile River Explorers Camp. Dort hat man eine wunderschöne Sicht über den Nil.

Auch in Kampala stoppten wir noch ein mal und besuchten ein weiteres Mal die Stadt.

Dann wurde es Zeit sich auch von Carmen zu verabschieden. Wir fuhren nach Entebe und Carmen weiter zum Flughafen.

Es hat total gut getan Carmen wieder zu sehen und unsere Beziehung auf jeden Fall gestärkt und wieder in festere Bahnen geleitet. Danke Carmen, das du hier warst! Ich liebe dich. 

Das Nile River Camp und Carmen im Eingang unseres Zeltes
Das Nile River Camp und Carmen im Eingang unseres Zeltes

Zurück in Kumi stand direkt am nächsten Tag ein lange geplanter und sehr wichtiger Tag bevor. Meine Mitbewohnerin Toni hat Geld gesammelt um einer Frauengruppe Schafe zu spenden. Es kam sehr schnell sehr viel Geld zusammen und so war es uns nun möglich, über 30 Schafe und zwei Schafböcke an die Frauen zu verteilen.

Die Frauen können durch die Nachkommen dieser Schafe etwas Geld verdienen und so ein etwas besseres Leben führen. Der erste Nachkomme eines Schafes geht immer an uns zurück und wir verteilen diese Schafe an weitere Bedürftige in der Community. Der Tag der Schafsverteilung stand nun für genau diesen Tag an. Tonis Mutter und ihr Bruder waren auch gerade zu Besuch und so waren sie mit im Village, als die Schafe den zukünftigen Besitzern übergeben wurden. Es gab einen Gottesdienst, und ein mega leckeres Essen, bestehend aus allen erdenklichen lokalen Leckereien. 

Frauen mit Schaf. Tanzend;)
Frauen mit Schaf. Tanzend;)
Schaf.
Schaf.

 Nun ist Toni mit ihrer Familie auf einer Safari Tour durch Uganda und ich deswegen gerade alleine in Kumi. Das ist auch mal schön und ich genieße die Zeit für mich.

Ich melde mich ab jetzt regelmäßiger, versprochen.

Bis bald,

euer Omoding Leander.