Tagebuch: Fotoprojekt in Rwamwanja

Tag 1 - Anreise - Montag, 18.04.2016

Von Kampala ging es mit dem Bus nach Fort Portal. Davor musste ich allerdings noch zum Chemikalien-Laden um die Sachen für das Seifenprojekt zu besorgen, die ich Gestern nicht mehr besorgen konnte, da der Laden geschlossen hatte. Wir wollen den Jugendlichen auch beibringen Flüssigseife herzustellen, damit sie diese einerseits selbst für bessere Hygiene benutzen können, andererseits verkaufen und damit etwas Geld machen können. 

Leider saß ich danach in einem sehr leeren Bus und musste noch eine ganze weile warten bis dieser voll war und los fuhr. In Fort Portal traf ich Meret und Janosh mit denen ich das Fotoprojekt durchführen werde.  

Von Fort Portal ging es mit einem als Gemeinschafts-Taxi genutzten Auto in dem wir zu Höchstzeiten zu acht saßen nach Rwamwanja. Dort kamen wir erst im dunkeln an und sahen deswegen noch nicht sehr viel vom Camp. Der erste Eindruck zeigte ein Kleinstädtchen, das sich nicht unbedingt von anderen Ugandischen Kleinstädtchen unterschied, außer das viele Internationale Hilfsorganisationen ein Quatier hier haben. 

 

Wir checkten im Hotel ein, aßen etwas und gingen schlafen.

Tag 2 - Introduction - Dienstag, 19

Heute sollten wir eigentlich um zehn Uhr in der Rot Kreuz Branch sein, um das Team dort kennen zu lernen, damit wir mit ihnen besprechen könnten, wie die nächsten Wochen ablaufen sollten und damit diese uns im Camp herum führen könnten. 

Allerdings war die Branch mit einer Familienzusammenführung beschäftigt und so konnten wir uns erst am späten Vormittag treffen. Das taten wir dann auch. Die Branchmitglieder sind alle sehr nett und hilfsbereit. Nachdem wir den ‚General‘ des Camps kennengelernt und uns bei ihm vorgestellt hatten besprachen wir mit den Rot Kreuz Mitgliedern das Vorgehen für die nächsten Tage zu besprechen. Wir entschlossen uns dazu, sechs Kinder aus dem Erstaufnahme-Lager, sechs Kinder aus der Station für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, drei von einer Jugendgruppe und fünf weitere aus den von Flüchtlingen gegründeten Dörfern in der Umgebung auszuwählen. 

Diese werden wir morgen auswählen (lassen) und wir wollen uns übermorgen erstmalig alle zusammen treffen. 

 

Nach der Besprechung ging es in das Erstaufnahme-Lager, in dem heute neue Flüchtlinge ankamen. Wir trafen dort auch den, der für uns die Kinder im Erstaufnahme-Lager auswählen wird und besprachen uns mit ihm. Danach ging es auch schon zurück ins Hotel.

 

Tag 3: Rundgang und Vorbereitung -Mittwoch,20.04.16

Wir trafen uns heute um neun Uhr in der Rot Kreuz Branch um die Besichtigung des Lagers und die Auswahl der Kamerakids zu beginnen. Wir liehen uns zwei Boda`s (Motorräder), die Wilfred, der Branchfreiwillige und ich fuhren. Wir fuhren zuerst zum Erstaufnahme Lager. Der Verantwortliche von uns hatte bereits sechs Kinder für das Projekt ausgewählt. Allerdings kann man kaum von Kindern sprechen. Die Ausgewählten sind zwischen 15 und 23 Jahre alt und damit die ältesten Teilnehmer des Projektes. Es sind drei Albinos und drei Schwarze. Die Albinos halten sich über längere Zeit im Erstaufnahme-Lager auf, da sie auch im restlichen Lager Angriffen ausgesetzt sind und nur dort sicher sind. 

Nach dem Lager ging es in die Schule die uns einen Raum für das Projekt stellt. Wir besprachen uns mit ihm und sagten ihm, dass wir morgen Abend zum ersten mal den Raum benötigen. Denn morgen findet das erste Treffen mit allen Teilnehmern statt.

Nun ging es weiter zu den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Dort wählten wir sechs Kinder im alter zwischen 10 und 16 Jahren aus. Man muss sagen das es uns allen am schwersten fiel eine Auswahl zu treffen. Am liebsten würde man alle Kinder auswählen. Doch erstens ist die Anzahl der Kameras begrenzt und zweitens würde es mit zu vielen Kindern zu unübersichtlich und damit zu schwer ihnen das fotografieren bei zu bringen und ihre Fotoergebnisse ein zu sammeln.

Von den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ging es weiter zu einem Treffen von Jugendlichen bei dem wir zwar keine Teilnehmer auswählen konnten, aber jemanden beauftragen konnten uns bis Morgen vier Mädels im alter von 13-16 auszuwählen. 

Danach steuerten wir ein Dorf an, in dem wir die letzten vier Teilnehmer unseres Projektes auswählten. 

 

Nachdem diese Auswahl getroffen war neigte sich unser langer und anstrengender Tag zu ende, der mir übrigens auch einen nicht zu verachtenden Sonnenbrand auf dem Armen vom vielen Boda beschert hatte. Insgesamt war es allerdings ein sehr schöner und interessanter Tag. Interessant da ich viel sah und über das Lager lernte, schön da wir viele nette und offene Leute trafen. 

 

Tag 4: Anfänge - Donnerstag, 21.04.2016

Heute war der erste Tag, an dem die Kinder die Kameras in die Hand bekommen haben. Es war sehr schön, allerdings sind auch einige Probleme aufgetreten. Doch alles von Anfang an:

Es ging heute sehr früh raus für mich, da ich mit einem des Rot Kreuzes hier in den nächst größeren Ort fuhr um Geld abzuheben. Wir saßen hin und zurück drei und halb Stunden auf dem Boda und insgesamt war das eher anstrengend. 

Den Rest des Morgens und Mittags verbrachten wir im Hotel um die Kameras zu sortieren und aufzuladen. Leider stellte sich heraus, das einige von den von uns mitgebrachten Kameras leider nicht funktionierten. Bei einigen entlud sich der Akku sehr schnell, andere gingen gar nicht erst an oder hatten keinen SD-Karten sondern einen anderen Steckplatz. 

Um kurz nach Vier brachen wir dann auf zur Schule, in der wir den Raum für das Fotoprojekt reserviert hatten. Um kurz vor halb sechs waren all unsere zwanzig Teilnehmer beisammen. Und sogar noch mehr. Da wir aber durch die technischen Schwierigkeiten schon so knapp an Kameras waren konnten wir das Projekt wirklich nur mit zwanzig Teilnehmern durchführen und wir mussten den Rest bitten den Raum zu verlassen. 

Nun konnten wir mit der Vorstellung beginnen. Jeder Teilnehmer sollte seinen Namen, sein Alter und seine Herkunft nennen. Während der Vorstellung wurde uns klar, wie unterschiedlich die Teilnehmer des Projektes sind. Vom zehn jährigen unbegleiteten Flüchtling bis zur 18 jährigen Smartphone tippenden Jugendlichen (Ja, auch in Uganda gibt es die berüchtigten Flüchtlinge mit Smartphone:D) ist wirklich alles dabei. 

 

Nach der Vorstellungsrunde bekam jeder eine Kamera und jeder lernte die Kamera anzuschalten, ein Foto zu machen und diese Fotos anzuschauen. Leider traten auch dabei technische Probleme auf. So gingen zwei Kameras einfach nicht mehr an und eine erkannte die SD-Karte nicht. Da wir nur eine Ersatzkamera dabei haben musste ich meine eigene Kamera an einen Verleihen und hatte trotzdem noch nicht genug für alle Teilnehmer. Hoffentlich schaffen wir es die Kameras zu reparieren, damit wir morgen wieder alle mit Kameras ausstatten können. 

 

Tag 5: Verloren - Freitag, 22.04.2016

Heute Morgen hatten wir nichts zu tun und so konnte ich meinen Gestern verpassten Schlaf erst einmal nachholen. Nach dem aufstehen kümmerte ich mich um die kaputten Kameras und brachte die meisten von ihnen wieder zum laufen. 

Nachmittags gingen wir in ein Youth Center in dem János ab nächster Woche einen Computer Kurs geben wird und mit dem wir zusammen das Flüssig-Seifen Projekt umsetzten. Nach der Besprechung und einem verspäteten Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum Kameraprojekt.

Nach einem Begrüßungsspiel (Verknoten) bekam jeder seine Kamera und erhielt die Aufgabe jeweils ein Portrait, ein Menschen als ganzes und ein Gruppenfoto zu schießen. Dies klappte sehr gut und machte großen Spaß. 

Beim Kameras wieder einsammeln merkten wir allerdings, dass drei Kameras fehlten. Jemand musste sich in den Klassenraum geschlichen haben und die Kameras der zwei fehlenden Kinder und die Ersatzkamera geklaut haben während wir draußen mit dem Fotografieren beschäftigt waren. 

 

Wir bekamen von einigen Kindern Beobachtungen zu dem Fall geschildert und haben nun einen Verdacht. Also ist wenigstens ein bisschen Hoffnung. Trotz des unguten Endes war es ein sehr erfolgreicher Tag. Es macht sehr viel Spaß mit den Kindern zusammen zu arbeiten. 

 

Tag 6: Wiedergefunden/Fotowalk - Samstag, 23.04.2016

Heute Morgen schliefen wir wieder etwas länger und kümmerten uns dann um die Kameras. Wir luden die Leeren und versuchten so viele der kaputten zum laufen zu kriegen um die verlorenen Kameras zu ersetzen. 

Doch als wir dann um zwei Uhr zu den Kamerakids fuhren erwartete uns eine freudige Überraschung: Die geklauten Kameras waren wieder da! Einer der unbegleiteten Flüchtlingen hatte einen anderen Jungen mit den Kameras erwischt und einen Polizisten geholt. Nun haben wir wieder alle Kameras und sind unglaublich froh darüber.

Nun konnten wir das heutige Program mit vollzähligen Kameras starten. Wir brachten den Kindern bei wie man zoomen kann, wie man Bilder löscht und stellten alle Kameras in die gewünschte Sprache um. Dabei konnten wir aber Wünsche wie Kinuarwanda und Swahili leider nicht erfüllen da die Kameras nur Englisch oder Französisch anbieten. 

 

Danach forderten wir die Kinder auf, Bilder aus verschiedenen Perspektiven wie zum Beispiel der Frosch- oder Vogelperspektive aufzunehmen. Dafür unternahmen wir mit den Kindern einen kleinen Fotowalk während Meret mit 1/2 Kindern zurückblieb um diese zu interviewen. Der Spaziergang hat sehr großen Spaß gemacht und ich freue mich schon sehr, gleich die Ergebnisse davon zu begutachten. Morgen treffen wir einmal nicht die Fotokids sondern führen das Seifenprojekt mit dem Jugendhaus durch.

 

Tag 7: Seifensonntag - Sonntag, 24.04.2016

Auch Heute Morgen schliefen wir etwas länger und kümmerten uns um die Kameras. Am Nachmittag ging es dann zum Jugendzentrum um das Seifenprojekt durchzuführen.  

Wir hatten ca 60 Jugendliche geladen, da wir Material für 30 Liter Seife hatten und wir jedem Jugendlichen ungefähr einen halben Liter der fertigen Seife geben können.

Die eigentliche Idee hinter dem Seifenprojekt ist, das die Gruppe die Seife verkauft um mit dem verdienten Geld einerseits neue Zutaten für die Herstellung neuer Seife kaufen kann und andererseits einen kleinen Gewinn für die Gruppenmitglieder oder für andere Aktivitäten der Gruppe erwirtschaften. 

Da ich der einzige von uns war, der wusste wie man Flüssigseife herstellt, und ich die zwei anderen leider eingelernt hatte war das heute hauptsächlich meine Aufgabe. Ich hatte noch nie so viel Seife hergestellt und auch noch nie den ganzen Prozess alleine vorgestellt. Außerdem fehlten uns Dinge wie ein Messbecher, doch dank der Hilfe von János, der mir mit Hilfe einer Wasserflasche und einem Krug ein ziemlich guten Messbecher herstellte klappte alles sehr gut. 

 

Es war ein sehr erfolgreicher Tag und ich hoffe, das sich die Jugendlichen soweit organisieren können, damit sie das Projekt auch selbstständig weiterführen können. Habe darin aber eigentlich auch recht großes Vertrauen. 

 

Tag 8-10: Die Zweite Woche -                                             Montag, 25. - MITTWOCH, 27.04.2016

Ich bin mittlerweile wieder in Kumi und erzähle das ganze nun im Nachhinein. Leider ging es mir die letzten Tage nicht so besonders und ich habe deswegen keinen Tagebucheintrag schreiben können. Am Montag wachte ich nämlich nach einer urplötzlich mit Fieber statt Schlaf verbrachten Nacht auf. Ich holte am Vormittag erstmal den verpassten Schlaf auf und ging am Nachmittag in zwei verschiedene Kliniken - eine Private und eine Öffentliche - in denen ich beides mal mikroskopisch (das zuverlässigere Verfahren) negativ auf Malaria getestet wurde. Ich dachte mir nicht groß etwas dabei und zeitgleich sank auch das Fieber und ich schlief die nächste Nacht besser. 

Am darauffolgenden Tag ging es mir auch besser. Tagsüber ruhte ich mich aus und Abends ging es sogar zum Fotoprojekt. Ich schoss Portraits von allen Kindern, die wir Planen auf die Website die-welt-aus-meinen-augen.de zu stellen. In der folgenden Nacht ging es mir leider wieder viel schlechter, wobei sich zum Fieber noch Durchfall gesellte. 

Als ich dann am nächsten Morgen noch mals in die Klinik ging war das Testergebnis auf einmal positiv. Ich hatte es mir schon die ganze Zeit gedacht. Aber nun konnte ich richtig behandelt werden. 

Es ging mir zwar nicht besonders gut aber da es mein letzter Tag in Rwamwanja war wollte ich die Fotokids trotzdem noch ein letztes mal sehen. An diesem Tag durften sich die Jugendlichen selbst aussuchen, was sie lernen wollten. Während Meret mit einigen los ging um sich in der Tierfotografie zu üben brachte ich einigen anderen bei wie man am besten Passbilder schießt. 

 

Am Ende gab es noch eine große Fotosession bei der die Teilnehmer ein letztes Bild mit mir ergatterten und ich musste einigen noch mein Facebook-Namen oder meine WhatsApp-Nummer verraten. Auch Tränen wurden vergossen. es war insgesamt ein sehr trauriger aber auch schöner Abschied. Ich bin gespannt, wie Meret und János das Projekt weiter führen und freue mich darauf, die Endergebnisse zu sehen. Des weiteren mache ich mich jetzt an die Bearbeitung der Fotos und werde mich am Ende des Projekts daran machen, das Buch zu gestalten.

Die Fotogruppe als ganzes als Abschluss, doch auch so ist das Projekt noch nicht vorbei.
Die Fotogruppe als ganzes als Abschluss, doch auch so ist das Projekt noch nicht vorbei.
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Lass doch mal wieder was von dir hören...

..hab ich in letzter Zeit öfter zu hören bekommen und da habt ihr natürlich vollkommen recht. Ich habe wirklich schon viel zu lange nichts mehr von mir hören lassen und manche Ereignisse sind jetzt auch schon viel zu lange her als dass ich davon noch wirklich berichten kann oder will.

So war ich zum Beispiel über Weihnachten in Sansibar und bin durch Tansania gereist. Das war sehr schön, doch ich will jetzt darüber gar nicht mehr all zu lange berichten. Wer also mehr darüber wissen will soll einfach nen Kommentar schreiben oder sich bei mir privat melden, dann kann ich doch noch ein bisschen darüber berichten. 

Miri und Carmen am Lake Kivu in Kibuye
Miri und Carmen am Lake Kivu in Kibuye

Aber auch so war in letzter Zeit viel los. Das Zwischenseminar, Besuch von Carmen und Miri, die Wahlen in Uganda, das Schafsprojekt meiner Mitbewohnerin, und natürlich noch einiges mehr.

Fangen wir am besten einmal von Vorne an. Ja, es war wirklich schon Zwischenseminar. Die hälfte der Zeit ist einfach rum. Wahnsinn wie schnell dieses Jahr vergeht. Das Zwischenseminar fand in einem Hostel in Kampala statt, in dem wir mit gutem Essen (vor allem richtigem Brot zum Frühstück!) das Seminar abhielten. Das Seminar an sich war erfrischend kurzweilig und bei der Vorstellung der verschiedenen Einsatzstellen fiel auf, das Kumi wirklich noch eine der aktivsten Branches ist. Unglaublich, wenn man bedenkt, das auch wir Zeitweise sehr sehr viel rumsitzen.

Nach dem Seminar holte ich Miri vom Flughafen ab und wir fuhren zusammen zurück nach Kumi. Leider saßen wir dann auch erst einmal in Kumi fest, denn bald waren Wahlen. Von diesen war in Kumi allerdings sehr wenig zu spüren, außer das der Markt fast ausverkauft war und es kein Brot in Kumi gab. Auch sonst verliefen die Wahlen recht ruhig und wenig überraschend. Es gab Ausschreitungen in den größeren Städten Ugandas und die Oppositionsführer wurden gleich mehrmals verhaftet doch nun ist der alte Präsident Museveni in seine siebte Amtszeit gewählt worden.

 

Kampalas Old Taxipark
Kampalas Old Taxipark

Nach einundhalb recht untätigen Wochen in Kumi reisten Miri und ich über Jinja und Kampala nach Entebbe um Carmen abzuholen. Es war sehr schön Carmen nach so langer Zeit wieder zu sehen. Von dort aus reisten wir direkt nach Kigali, die Hauptstadt Ruandas. Dort blieben wir auch nur eine Nacht. Von dort aus ging es weiter nach Musanze, eine Stadt direkt an den Volcano National Parcs. Dort hatte die Schwester des Freundes von Miri und eines guten Freundes von mir vor ein paar Jahren ein FSJ gemacht hatte und uns deswegen bei einem guten Freund von ihr unterbringen konnte. 

Ruandas wunderschöne Hügellandschaft
Ruandas wunderschöne Hügellandschaft
Kayak fahren auf dem Lake Kivu
Kayak fahren auf dem Lake Kivu

Wir blieben dort für zwei Nächte und genossen die Zeit dort sehr. Die Mutter des Freundes betreibt ein Restaurant und so wurden wir während unseres Aufenthalts dort mit sehr leckerem essen beglückt.

Von Musanze aus ging es für uns über Gisenyi weiter nach Kibuje. Auch dort verbrachten wir zwei Nächte in dem wunderschönen St. Juan Hostel das auf einem Hügel mit wunderbarem Blick auf den Lake Kivu liegt. Dort unternahmen wir eine Wanderung durch die bewirtschafte Hügellandschaft und machten eine kleine Kayaktour. 

Kigalis Innenstadt
Kigalis Innenstadt

Nach zwei Nächten reisten wir weiter nach Kigali. Dort besichtigten wir die im Vergleich zu Kampala winzige aber wunderbar saubere und geordnete Innenstadt und besuchten das Genozide Memorial Center. Dieses zeigt die beeindruckend schreckliche Geschichte des Genozids der Hutus an den Tutzi, der 1994 stattfand.

Nach etwas über einer Woche war es auch schon wieder Zeit für uns nach Uganda zurück zu reisen.

Ruanda ist ein wirklich beeindruckendes Land. Gerade im Vergleich zu Uganda ist es Landschaftlich viel grüner und hügeliger, vor allem aber auch sauberer, da die Plastiktüten in Ruanda verboten wurden und monatlich Putzaktionen stattfinden an denen sich sogar die Minister beteiligen. Auch infrastrukturell hatte ich das Gefühl, das Ruanda ein Stückchen weiter ist. Die Straßen waren auf den meisten Strecken unglaublich gut und in fast allen Städten gibt es Gehwege. Auch die Busse haben feste Abfahrtszeiten, nach denen man in Uganda vergebens sucht. 

Der Queen Elisabeth Parc von oben
Der Queen Elisabeth Parc von oben

Zurück in Uganda ging es für uns direkt nach Bushenyi, wo wir eine Nacht bei den dortigen Freiwilligen Meret und Anna übernachteten um von dort aus am nächsten Tag durch den Queen Elisabeth Nationalparc nach Fort Portal zu fahren. 

Dort besuchten wir einigen Kraterseen, trauten uns allerdings aus Angst vor Bilharziose nicht, darin zu schwimmen obwohl wir gehört hatten, dass dies wohl möglich sei.

Dies war nun schon der letzte ganze Tag, den wir mit Miri verbrachten. Am nächsten Tag ging es nach Entebe und Miri fuhr am Abend zum Flughafen.

Ich habe die Zeit sehr genossen, die Miri hier war, die perfekte Reiseleitung übernommen hat und auch sonst eine sehr gute Gemeinschaft war. Vielen Dank, Miri, das du hier warst! 

Blick auf Kampala von der Gaddafi Moschee
Blick auf Kampala von der Gaddafi Moschee

Nun hatten Carmen und ich noch weitere zwei Wochen für uns und so reisten wir über Kampala, wo wir die Gaddafi Moschee besuchten und etwas durch die Innenstadt streiften, zurück nach Kumi, denn ich musste wieder arbeiten. Trotzdem nutzten wir die Wochenenden um noch etwas rum zu reisen.

So fuhren wir nach Mbale, wo wir die Sipi Falls besuchten. Dies sind drei Wasserfälle, die am Fuße des Mount Elgons ihren weg nach unten bahnen. Der größte von ihnen stürzt dabei über 80 Meter in die Tiefe.

Außerdem bot sich die Gelegenheit mit Jonas und seinen Eltern in der zweiten Woche den Wanale, den Hausberg Mbales, zu besteigen.

Natürlich besuchten wir zwischendurch auch die Nyero Rock Paintings, unsere lokale Sehenswürdigkeit im Nachbarort von Kumi und die best erhaltenen Höhlenmalereien Ost-Afrikas. 

Hölenmalerei bei den Nyero Rocks
Hölenmalerei bei den Nyero Rocks
Der größte der Sipi Falls
Der größte der Sipi Falls

Dann mussten wir uns auch schon auf den Weg zurück nach Entebe zum Flughafen machen. Allerdings legten wir auf diesem Weg mehrere Zwischenstops ein.

So blieben wir zwei Nächte in Jinja, unternahmen dort eine Bootsfahrt über den nil und gönnten uns eine Nacht im Nile River Explorers Camp. Dort hat man eine wunderschöne Sicht über den Nil.

Auch in Kampala stoppten wir noch ein mal und besuchten ein weiteres Mal die Stadt.

Dann wurde es Zeit sich auch von Carmen zu verabschieden. Wir fuhren nach Entebe und Carmen weiter zum Flughafen.

Es hat total gut getan Carmen wieder zu sehen und unsere Beziehung auf jeden Fall gestärkt und wieder in festere Bahnen geleitet. Danke Carmen, das du hier warst! Ich liebe dich. 

Das Nile River Camp und Carmen im Eingang unseres Zeltes
Das Nile River Camp und Carmen im Eingang unseres Zeltes

Zurück in Kumi stand direkt am nächsten Tag ein lange geplanter und sehr wichtiger Tag bevor. Meine Mitbewohnerin Toni hat Geld gesammelt um einer Frauengruppe Schafe zu spenden. Es kam sehr schnell sehr viel Geld zusammen und so war es uns nun möglich, über 30 Schafe und zwei Schafböcke an die Frauen zu verteilen.

Die Frauen können durch die Nachkommen dieser Schafe etwas Geld verdienen und so ein etwas besseres Leben führen. Der erste Nachkomme eines Schafes geht immer an uns zurück und wir verteilen diese Schafe an weitere Bedürftige in der Community. Der Tag der Schafsverteilung stand nun für genau diesen Tag an. Tonis Mutter und ihr Bruder waren auch gerade zu Besuch und so waren sie mit im Village, als die Schafe den zukünftigen Besitzern übergeben wurden. Es gab einen Gottesdienst, und ein mega leckeres Essen, bestehend aus allen erdenklichen lokalen Leckereien. 

Frauen mit Schaf. Tanzend;)
Frauen mit Schaf. Tanzend;)
Schaf.
Schaf.

 Nun ist Toni mit ihrer Familie auf einer Safari Tour durch Uganda und ich deswegen gerade alleine in Kumi. Das ist auch mal schön und ich genieße die Zeit für mich.

Ich melde mich ab jetzt regelmäßiger, versprochen.

Bis bald,

euer Omoding Leander. 

Malaria, Mount Elgon und was sonst noch so geschah

So, wie schnell die Zeit vergeht. Ich lebe nun schon seit über zwei Monaten in Uganda und habe mich seit den ersten zwei Wochen nicht mehr gemeldet. Sorry! So habe ich nun soviel zu berichten, dass ich gar nicht so recht weiß wo ich anfangen soll. Ich hatte Malaria und angeblich auch Typhus, habe mich auch im positiveren Sinne in Kumi und Uganda eingelebt, war auf dem Mount Elgon, meinem ersten 4000der und habe seit ich wieder fit bin sogar im Office etwas mehr zu tun. Doch am besten fange ich einfach am Anfang an. 

Fahrrad

In den nächsten Wochen nach meinem ersten Blogartikel begann das ankommen und einleben erst so richtig. So ließen wir das Fahrrad der Vorfreiwilligen richten und kauften uns ein Kissen für den Gepäckträger, sodass wir uns jetzt immer abwechselnd in das Office und zurück transportieren können.

 

Fahrräder mit solchen Sitzen auf dem Gepäckträger werden hier Boda-Bodas oder kurz Bodas genannt und als Taxis im Stadtverkehr benutzt. Durch unser eigenes Boda können wir uns nun die Transportkosten sparen, ernten aber recht viele Blicke und Kommentare 

Unsere Focal Person beim warten auf Wasser
Unsere Focal Person beim warten auf Wasser

Wasser

Auch gewöhnen wir uns langsam daran, ohne fliesendes Wasser zu leben. Auch wenn es nervig ist geht eigentlich alles auch ohne Wasser aus dem Wasserhahn. So ist es - auch wenn wir uns jedes Wochenende, an dem wir bei anderen Freiwilligen zu besuch sind, über die normale Dusche freuen - gar nicht so schlimm sich einfach einen Eimer über den Kopf zu schütten. Beim Putzen oder kleineren Dingen wie auch Zähne putzen vermisse ich es viel mehr, einfach den Wasserhahn aufdrehen zu können.

 

Nervig ist nur das Füllen der Kanister, denn das kann bei unserem Wasserhahn im Hof schon einmal 10-15 Minuten dauern und so sitzt man in dieser Zeit meist neben dem Kanister und wartet auf die Füllung.

 

Richtig nervig wird es jedoch, wenn aus dem Wasserhahn im Hof gar kein Wasser kommt. In diesem Fall müssen wir unser ganzes Wasser kaufen. Die Infrastruktur dafür ist in Kumi zwar gar nicht schlecht, denn es laufen Männer mit Wagen voller 18l Kanister durch die Straßen Kumis, bei denen man Wasser kaufen und sich in seine eigenen Wasserkanister auffüllen lassen kann. Allerdings ist das Wasser immer dann ganz leer, wenn gerade weit und breit keine dieser Leute in Sicht sind und die Sonne am untergehen ist. Doch auch dann wissen wir uns schon zu helfen. Ca. 100 Meter von unserem Haus entfernt wohnt einer der Wasserverkäufer. Dort gehen wir in Notfällen hin und tragen dann, meist mit Hilfe von Kindern im alter von ca. 10 Jahren zwei bis drei Kanister Wasser zu unserem Haus. Man, ist das anstrengend.

 

In letzter Zeit haben wir allerdings fast immer Wasser, da es in Kumi gerade sehr häufig regnet. Dies führt allerdings auch zu Teich-ähnlichen Pfützen in ganz Kumi in denen sich die Moskitolarven pudelwohl fühlen. Dies steigert dann natürlich auch das Risiko, sich Malaria einzufangen.

Allerdings hatte ich dieses Vergnügen, wie vorher schon angekündigt schon etwas früher. 

Malaria

Wenn man sich hier in Uganda schlapp und fiebrig fühlt sollte man schnellst möglichst einen Malariatest machen gehen. Diese gibt es an jeder Straßenecke in kleinen Arztpraxen und bestehen aus einem kleinen Bluttest. Man bekommt kurz in den Finger gestochen, dann wird das Blut mit einer Flüssigkeit vermischt, über einer Glühbirne erhitzt und unter dem Mikroskop untersucht. Außerdem gibt es Schnelltests, die ähnlich aussehen wie Schwangerschaftstests und bei denen man auch eine kleine Menge Blut abnimmt, auf den Test tropft und dann auf nur einen Streifen hofft.

 

Ich wurde allerdings an einem Sonntag Abend krank und so musste ich, um Malaria zu testen in das kleine, private Krankenhaus in Kumi.

Dort blieb ich dann auch für zwei Nächte, denn der Test war leider Positiv. Ich entschied mich für eine stationäre Behandlung mit Chinin, da diese meist am schnellsten Heilung verspricht. Ich lies mir einen Zugang legen und Toni und ich schliefen für zwei Nächte im Krankenhaus. Toni blieb mit mir dort, weil es hier im Krankenhaus keine Notfall-Knöpfe gibt und sie, wenn ich auf die Toilette musste, und das musste ich oft, denn eines der Symptome von Malaria ist Durchfall, musste sie aufstehen und die Krankenschwester rufen damit diese mich von der Infusion abstöpseln konnte. Außerdem musste ich mich in der ersten Nacht im Krankenhaus übergeben, und zwar direkt auf Tonis Bett.

 

So hatten wir beide und vor allem Toni nicht die schlafreichsten Nächte im Krankenhaus. Also, vielen vielen Dank für deine Hilfe und Unterstützung, Toni!

Nach den zwei Tagen Krankenhaus mussten wir beide uns dann erst einmal erholen, und blieb ich die ganze restliche Woche daheim. Durch die ganzen Medikamente (unter anderem 2 verschiedene Antibiotika), die ich nehmen sollte, spielte mein Magen auch etwas verrückt.

 

Doch trotzdem ging es mir von Tag zu Tag besser und so entschied ich mich am Wochenende dazu an einer Rot-Kreuz-Aktion teil zu nehmen. 

Fieldwork

Eines der befragten Dörfer
Eines der befragten Dörfer

Das Rote Kreuz in Kumi ist an einer Aktion zur Prävention und Hilfe in denen von Fluten betroffenen Gebieten um den Mount Elgon beteiligt. Deswegen fuhren wir an dem Wochenende in diese Gebiete und befragten die Einwohner nach ihrem Wissen und ihrer Vorbereitung für die Fluten, aber stellten auch allgemeine Fragen zu der Lebenssituation der Leute.

 

Es ist schon der Wahnsinn auf was einem anderen Niveau diese Leute auf dem Land leben. Den meisten dort steht pro Monat umgerechnet unter 7€ zu Verfügung. Zwar ernähren sich die meisten dort praktisch autark oder machen Tauschgeschäfte mit ihren Nachbarn und trotzdem sind sieben Euro auch hier in Uganda nicht genug Geld, wenn es zum Beispiel um medizinische Versorgung in Krankheitsfällen geht.

 

Auch der Wissensstand der Meisten dort war nicht besonders hoch. So wussten viele dort nicht, wodurch Malaria übertragen wird.

Und trotzdem sind die ländlichen Regionen in Uganda wunderschön und die Leute dort begegnen einem freundlich und offen. 

Typhus

Doch auch wenn ich an dem Wochenende recht fit war und an der Aktion teilhaben konnte, war ich wohl doch noch nicht ganz gesund. Am Dienstag darauf musste ich mich nämlich noch einmal übergeben. So ging es für mich wieder in ein Krankenhaus. Diesmal in ein anderes, etwas außerhalb von Kumi. Dort machte ich weitere Bluttests, darunter auch einen Test für Typhus, genannt die Gruber-Widal-Reaktion. Dieser viel positiv aus und so verschrieb mir der Arzt die nächste Antibiotika Kur und ich ging nach hause.

 

Zunächst sollte ich einmal sagen, das sich Typhus jetzt erstmal schlimmer anhört als es für mich war und es zusätzlich nicht einmal klar ist, ob ich überhaupt Typhus hatte, da der Test manchmal nicht so wirklich zuverlässig ist.

Trotzdem blieb ich die restliche Woche daheim und erholte mich. Symptome hatte ich allerdings nicht wirklich, außer das mein Magen weiterhin verrückt spielte.

 

Auch am Wochenende blieb ich daheim während Toni nach Tororo, eine Stadt ca. 2 Stunden von Kumi entfernt fuhr um die dortigen Mitfreiwilligen zu besuchen. Allerdings war ich trotzdem recht beschäftigt, da ich am Freitag Abend eine Ratte in unserer Küche entdeckte und mich deswegen erst einmal ans Ungeziefer töten und Wohnungsputzen machte. 

Neues aus dem Office

Nachdem ich wieder fit war ging es für mich dann auch wieder ins Office. Und dort gab es auch - im Gegensatz zu vorher - endlich einmal etwas zu tun, denn die anderen Freiwilligen hatten sich eine Aktivität zu Health and Sanitation für die Primaryschools hier in Kumi überlegt.
So ging es für uns in den zwei folgenden Wochen immer wieder in verschiedene Schulen , in denen wir den Schülern nach Geschlecht getrennt etwas darüber erzählten, wie man sich richtig wäscht und wo man sich überall waschen soll, über Zähneputzen und Sexuelle Aufklärung, wobei diese vor allem darin bestand, den Jugendlichen im Alter von 12-16 Jahren zu erzählen, dass sie auf keinen Fall Sex haben sollten, am besten bis zur Ehe. Das Thema wird den Schülern hier immer so vermittelt. Ein Punkt der mich wirklich stört aber gegen den man nicht wirklich viel machen kann, wenn die verschiedensten erzkonservativen Kirchen die Schulen finanziell unterstützen.
Da ich der einzige männliche an dieser Aktion beteiligte Freiwillige war stand ich die meiste Zeit ganz alleine vor einer Gruppe von 30-50 Jungs. Auch wenn es so eine um so größere Herausforderung war machte es großen Spaß mit den Schülern zu arbeiten und auch die sexuelle Aufklärung konnte ich zumindest etwas mehr nach meiner Vorstellung gestalten.

Ab dieser Woche beginnen wir eine neue Aktion, bei der wir in den selben Schulen etwas über STD’s und UTI’s erzählen. STD steht für sexual transmited deseases, UTI für urinay trakt infections und so reden wir nun mit den Schülern darüber, was passieren kann, wenn sie unsere letzte Unterrichtsstunde nicht all zu ernst nehmen. 

Mount Elgon

Wir sind aber nicht die ganze Zeit nur am Arbeiten, sondern haben vorletzte Woche zusammen mit fast allen anderen deutschen Rot-Kreuz-Freiwilligen den Mount Elgon bestiegen.
Der Mount Elgon ist kein einzelner Berg, sondern ein alter Vulkan der so weit zerfallen ist, das es nun mehrere Gipfel gibt. Insgesamt sind es fünf Gipfel, von denen drei auf der ugandischen und zwei auf der kenianischen Seite liegen. Der höchste Gipfel heißt
Wagagai, ist 4321 Meter hoch, liegt auf der ugandischen Seite des Berges und war das Ziel unserer Wanderung.
Und so starteten wir am Mittwoch Morgen um halb sechs von dem Haus der Freiwilligen aus Mbale aus. Doch leider nicht alle, denn der Freiwillige aus Tororo erwachte mit Fieber und so war der Trip für ihn gelaufen. Er und seine Mitfreiwillige machten sich auf den Weg ins Krankenhaus, wir anderen Freiwilligen stiegen in das für uns angemietete Großraumtaxi. (Auf Swahili
Matatu, der Begriff wird in Uganda allerdings kaum verwendet. Die Kleinbusse werden hier einfach nur Taxis genannt und sind sind das alltägliche Verkehrsmittel auf längeren Strecken.) Dieses Taxi brachte uns erst einmal an den Fuß des Berges zum Büro der Uganda Wildlife Authority. Diese ist für die Touren im Mount Elgon National Park zuständig und dort schrieben wir uns in das Visitor-Book ein und bekamen unsere vier bewaffneten Guides und unseren Koch zur Seite gestellt. Nun fehlte nur noch die Mitfreiwillige des zuvor Erkrankten, damit es losgehen konnte. Nach einer knappen Stunde ungeduldigen Wartens ging es dann mit den Guides und ihr zusammen im Taxi weiter den Berg hinauf. Schon zu diesem Zeitpunkt war der Gipfel für uns in fast unerreichbare Ferne gerückt, da der Zeitplan für eine drei Tages Tour sehr knapp gestrickt ist und wir nun schon fast ein und halb Stunden im Verzug waren.
Das wusste zu dem Zeitpunkt allerdings noch Niemand von uns und so begannen wir den Aufstieg voller Energie und Motivation. Zuerst ging es durch von Ka
ffe- und Zwiebelanbau geprägtem ländlichen Gebiet. Vormittags war das Wetter noch sonnig und wir kamen gut voran, doch gegen Mittag fing es an, stark zu regnen und wir mussten uns unterstellen. Danach kamen wir nur noch langsam voran, da sich der Weg in einen Bach verwandelt hatte und dementsprechend rutschig war. Fast jeder und jede von uns setzte sich einmal auf seinen Allerwertesten. So auch ich, doch dank meinen guten alten Weber-Wanderschuhen (Danke, Opa!) bekam ich wenigstens keine nassen Füße.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Eingang zum Naturschutzgebiet. Es ging über ein paar sehr steile Treppen, die zum Glück aus Stahl waren. Einer der Guides erzählte uns, das an dieser Stelle früher nur Holzleitern waren, schon mehrere Personen abgestürzt waren und sie deswegen früher auch „stairs of the death“ genannt wurden. Das konnte man sich auch recht gut vorstellen, da die Treppen auch so noch recht abenteuerlich waren. Nach den Treppen wurde man allerdings auf einer Aussichts-Platform mit einem wunderschönen Blick über eine halb im Nebel hängende Landschaft belohnt.
Nach einer kleinen Pause in der wir Bilder machten und die Aussicht und eine kleine Stärkung genossen ging es dann in den Regenwald. In diesem konnten wir einige
Schwarz-Weiß Colobus Affen und einige Papageien sehen. Allerdings waren diese Tiere alle recht scheu, da vor allem die Affen vor Eröffnung des Nationalparks (1993) beliebte Jagdtiere waren, da ihr besonderes, schwarz-weißes Fell für viel Geld verkauft werden konnte.
Gegen Nachmittag erreichten wir das erste Camp, das Sasa River Camp. Dieses liegt auf ca. 2900 Metern und mitten im Wald. Eigentlich sollten wir dort nur etwas zu Essen beommen, doch da wir durch das Warten und den Regen verspätet waren mussten wir dort auch über Nacht bleiben. Da die geliehenen Zelte allerdings etwas zu wünschen übrig ließen bauten wir diese in einer der Hütten des Lagers auf. So hielt uns die Hütte trocken und die Zelte spendeten uns etwas Wärme. Wir waren von unseren Vorfreiwilligen gewarnt worden wie kalt es Nachts werden konnte auf dem Mount Elgon (Ich vor allem durch das
Blog meines Vorfreiwilligen - Danke Robin!) und so war ich mit mehreren Pullis ausgestattet, die ich in der Nacht nach dem Zwiebelprinzip anzog. So eingemummelt fror ich kaum.
Am Morgen ging es dann Früh um halb Fünf aus dem Bett und nach einem sehr sehr kargen Frühstück bestehend aus Tee, Zwei Scheiben Toastbrot und einer Banane (An die Zukünftigen Freiwilligen: Sorgt für AUSREICHENDE Verpflegung (Snacks, Kekse, Äpfel), das Rot Kreuz scha
fft das wohl schon seit Jahren nicht wirklich) ging es dann um viertel nach Sechs auch schon weiter. 

Unser Taxi mit den es auf den Mount Elgon ging
Unser Taxi mit den es auf den Mount Elgon ging
Am ersten Morgen durch die Comunity Area
Am ersten Morgen durch die Comunity Area
Wahnsinns Aussicht
Wahnsinns Aussicht
Anna, Meret, Jacob, Luisa und ich
Anna, Meret, Jacob, Luisa und ich

Nach ungefähr zwei weiteren Stunden wandern kamen wir nun aus dem Regenwald in ein von Bambuspflanzen dominiertes Sumpfgebiet. Doch auch die Bambuspflanzen wichen mit der Zeit und man konnte immer weiter blicken. Auch wurde der Weg etwas weniger steil. In der Höhe von ca. 3200 Metern wartenden nun ein paar Ranger mit einem zweiten Visitor-Book auf uns, in das wir uns alle eintragen durften. Nachdem das geschafft war ging es weiter durch die wunderschön hügelige Landschaft auf das zweite Camp zu, das Mude Cave Camp. Dieses liegt auf 3500 Metern und wir erreichten es am Vormittag. Wir machten dort allerdings nur eine kurze Pause. Trotzdem war zu diesem Zeitpunkt schon klar: wir schaffen es nicht mehr zum eigentlichen Gipfel. Denn dieser war noch 9 Kilometer und 800 Höhenmeter entfernt.

 

Also entschlossen wir uns dazu einen etwas näheren und nicht so hohen Gipfel, den Jackson’s Peak als neues Ziel zu setzten und machten uns auf den Weg.

Es ging weiter über eine wunderschöne Hochebene und schon bald kam der Jackson’s Peak in Sicht. Mit dem Ziel in sich ging es schnell voran und nachdem wir den Jackson’s Pool passiert hatten, einen kleinen Bergsee auf 4050 Metern Höhe, erreichten wir auch schon bald den Jackson’s Peak. Wir bestiegen diesen und genossen den Ausblick - auch auf den von dort zu sehenden Wagagai, den höchsten Gipfel des Mount Elgon.

 

Auf dem Weg zurück zum zweiten Camp kamen uns dann auch die Köche mit dem lang ersehnten und unbedingt benötigten Mittagessen entgegen. Wir hatten alle einen Bärenhunger, da wir nun seit den Morgenstunden nichts gegessen hatten und es schon auf Nachmittag zuging. Der Kohl und der Reis hatte uns also nie besser geschmeckt und so ging es nachdem wir alle eine riesen Portion in uns hinein geschlungen hatten mit schnellen Schritten Berg abwärts.

Gegen Nachmittag erreichten wir das zweite Camp in dem wir nun wieder die Zelte in einer Schutzhütte aufbauten. Da diese allerdings etwas weniger Platz bot mussten wir uns zu fünft in eines der 3-Mann Zelte kuscheln. Dies war zwar etwas zu sehr gemütlich, aber so fror zumindest keiner von uns.

 

Am nächsten Morgen ging es wieder sehr früh los, denn normalerweise setzen die Regenfälle am Mittag oder Nachmittag ein und so wollten wir schon vor dem Regen wieder unten sein. Denn auch ohne Regen war der Weg schon rutschig genug, sodass ich gar nicht mehr sagen kann, wie oft ich ausrutschte. Trotzdem ging der Abstieg viel schneller als der Aufstieg und so erreichten wir pünktlich um Elf Uhr den Parkausgang und waren um ein Uhr wieder an der Stelle wo uns das Taxi uns abholen sollte. Allerdings hatten sich verschiedene Gruppen gebildet und da ich in der schnellsten war mussten wir unten noch eine ganze Weile auf die anderen warten. Doch zumindest konnten wir uns dort unterstellen als der sehr häftige Regenschauer einsetzte.

 

Als die letzten eintrafen und auch das Taxi endlich auftauchte ging es schmutzig zurück nach Mbale zurück. Dort zogen wir uns vor der Tür aus und genossen alle eine Dusche und ein deftiges Streetfood. 

Jacksons Peak
Jacksons Peak
Durch den Bambuswald
Durch den Bambuswald
Der Schwarz-Weiße Colobus Affe
Der Schwarz-Weiße Colobus Affe
Die wunderschöne Hochebene
Die wunderschöne Hochebene
Anna und ich
Anna und ich
Gipfelfoto
Gipfelfoto

Damit bin ich erst mal am Ende meines Textes angelangt, wer aber mal was über Kumi aus einer anderen Perspektive lesen will kann auch gerne das Blog meiner Mitfreiwilligen Toni mitverfolgen.

Bis bald!:)
Bis bald!:)
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Endlich ankommen

Meine ersten Zwei Wochen in Uganda liegen nun hinter mir und ich habe schon so viel erlebt, neue Eindrücke gesammelt und liebenswürdige Menschen getroffen. Heute ist der erste Tag an dem ich wirklich mal zur Ruhe kommen kann um all diese Dinge zu verarbeiten. Ich will auf keinen Fall behaupten, dass ich mich schon eingelebt habe. Ich habe noch nicht mal begonnen richtig zu Arbeiten und unsere neue Wohnung fühlt sich erst seit gestern wirklich nach einem Zuhause an. Doch nun einmal alles von Anfang an.

Nach einem langen Flug über Dubai kam unsere Truppe deutscher Freiwilliger völlig übermüdet am Flughafen an. Von dort aus ging es mit Joseph, dem Verantwortlichen der Ugandan Red Cross Society (URCS) mit zwei Zwischenstopps (In einem Hotel zum Essen und einer westlichen Mall zum Geld abheben durch die Rush Hour in Kampala nach Namakwa, einem Camp der URCS.

 

Dort wurden uns einige der Focal Persons (unsere kamen allerdings erst einen Tag später) vorgestellt und wir fielen alle müde ins Bett.

Am nächsten Morgen kamen unsere Focal Persons an und wir lernten beide als interessierte und liebenswürdige Menschen kennen. Während der Orientationdays besuchten wir auch das Headquater der URCS und bekamen eine kleine Stadtführung durch Kampala. Abends saßen wir öfters am Lagerfeuer und tauschten uns über verschiedene Traditionen in Deutschland und Uganda aus. Insgesamt erlebte ich die Uganda auf dem Camp als sehr offene und Interessierte Menschen.

 

Am Montag ging es dann mit dem Fernbus von Kampala nach Kumi. Die Busfahrt dauerte fünf Stunden und war recht anstrengend. Nach unserer Ankunft besichtigten wir unsere neue Wohnung. Diese befindet sich in einem der einzigen zweistöckigen Häusern im Ort und ist recht schön. Allerdings waren noch keine Möbel in der Wohnung. Diese standen noch in der Alten und das Schloss von dieser war schon geändert worden.

Unsrere branch focal Person bemühte sich die nächsten zwei Tage darum, den Typen aufzutreiben, der den Schlüssel hatte, währenddessen wir im Hotel schliefen und unsere focal Person uns die Stadt zeigte und sich auch sonst sehr liebevoll um uns kümmerte.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle einmal etwas über die Stadt erzählen. Eigentlich bin ich mir nämlich noch nicht einmal sicher ob man Kumi als richtige Stadt bezeichnen kann. Kumi besteht aus zwei größeren Straßen und einer Durchgangsstraße. Allerdings hat Kumi trotzdem so einiges zu bieten: Einen großen Markt, mehrere kleine Supermärkte und viele kleine Läden, in denen man alles bekommt, was man so zum leben braucht. Nach deutschen Maßstäben wäre Kumi wohl eher ein größeres Dorf oder eine kleine Kleinstadt ;) Ich fühle mich hier aber sehr wohl und bin zufrieden.

Am Mittwoch hatten wir dann zum ersten Mal in das Haus der ehemaligen Freiwilligen und konnten zumindest einmal zwei Matratzen mitnehmen, auf denen wir dann in der neuen Wohnung schlafen konnten. Am nächsten Tag arbeiteten wir das erste Mal für das RC. Wir fuhren in ein Krankenhaus, in dem eine Aktion zur Registrierung und Untersuchung von Kindern stattfand, die an der Sichelzellkrankheit leiden. Wir waren für die Registrierung der Patienten zuständig.

 

Nachmittags ging es zurück zum alten Haus und wir konnten endlich die Möbel umziehen. Freitag putzten wir dann die alten Möbel und richteten die Wohnung ein. Gestern ging es dann zusammen mit unserer focal Person  auf einen größeren Markt, der jeden Samstag etwas außerhalb von Kumi stattfindet. Mittags richteten wir die Küche ein und Abends kochten wir zusammen mit ihm.

Da wir nun ein Zuhause haben können wir nun endlich ankommen und uns einleben. 

Unser Haus
Unser Haus
Der Wasserhahn im Hof  und unsere Wohnung (im ersten Stock)
Der Wasserhahn im Hof und unsere Wohnung (im ersten Stock)
Mein Zimmer ohne Möbel
Mein Zimmer ohne Möbel
Mein Zimmer mit Möbeln und Putzzeug am ersten Abend
Mein Zimmer mit Möbeln und Putzzeug am ersten Abend
Unser Wohnzimmer
Unser Wohnzimmer
Arbeit im Krankenhaus
Arbeit im Krankenhaus
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Erster Eintrag

Wie ihr, wenn ihr diese Website besucht sicher schon wisst, werde ich ab dem ersten September ein Jahr in Uganda verbringen.

 

Gerade stecke ich in den letzten Vorbereitungen dazu. Ich benötige immer noch Geldspenden, außerdem will ich in Uganda ein Fotoprojekt mit Schulkindern durchführen und suche dafür noch alte Digitalkameras. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.

 

Der nächste Blog-Eintrag wird wahrscheinlich erst erscheinen, wenn ich in Uganda bin. 


Bis dann!

 

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Tagebuch: Fotoprojekt in Rwamwanja

Tag 1 - Anreise - Montag, 18.04.2016

Von Kampala ging es mit dem Bus nach Fort Portal. Davor musste ich allerdings noch zum Chemikalien-Laden um die Sachen für das Seifenprojekt zu besorgen, die ich Gestern nicht mehr besorgen konnte, da der Laden geschlossen hatte. Wir wollen den Jugendlichen auch beibringen Flüssigseife herzustellen, damit sie diese einerseits selbst für bessere Hygiene benutzen können, andererseits verkaufen und damit etwas Geld machen können. 

Leider saß ich danach in einem sehr leeren Bus und musste noch eine ganze weile warten bis dieser voll war und los fuhr. In Fort Portal traf ich Meret und Janosh mit denen ich das Fotoprojekt durchführen werde.  

Von Fort Portal ging es mit einem als Gemeinschafts-Taxi genutzten Auto in dem wir zu Höchstzeiten zu acht saßen nach Rwamwanja. Dort kamen wir erst im dunkeln an und sahen deswegen noch nicht sehr viel vom Camp. Der erste Eindruck zeigte ein Kleinstädtchen, das sich nicht unbedingt von anderen Ugandischen Kleinstädtchen unterschied, außer das viele Internationale Hilfsorganisationen ein Quatier hier haben. 

 

Wir checkten im Hotel ein, aßen etwas und gingen schlafen.

Tag 2 - Introduction - Dienstag, 19

Heute sollten wir eigentlich um zehn Uhr in der Rot Kreuz Branch sein, um das Team dort kennen zu lernen, damit wir mit ihnen besprechen könnten, wie die nächsten Wochen ablaufen sollten und damit diese uns im Camp herum führen könnten. 

Allerdings war die Branch mit einer Familienzusammenführung beschäftigt und so konnten wir uns erst am späten Vormittag treffen. Das taten wir dann auch. Die Branchmitglieder sind alle sehr nett und hilfsbereit. Nachdem wir den ‚General‘ des Camps kennengelernt und uns bei ihm vorgestellt hatten besprachen wir mit den Rot Kreuz Mitgliedern das Vorgehen für die nächsten Tage zu besprechen. Wir entschlossen uns dazu, sechs Kinder aus dem Erstaufnahme-Lager, sechs Kinder aus der Station für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, drei von einer Jugendgruppe und fünf weitere aus den von Flüchtlingen gegründeten Dörfern in der Umgebung auszuwählen. 

Diese werden wir morgen auswählen (lassen) und wir wollen uns übermorgen erstmalig alle zusammen treffen. 

 

Nach der Besprechung ging es in das Erstaufnahme-Lager, in dem heute neue Flüchtlinge ankamen. Wir trafen dort auch den, der für uns die Kinder im Erstaufnahme-Lager auswählen wird und besprachen uns mit ihm. Danach ging es auch schon zurück ins Hotel.

 

Tag 3: Rundgang und Vorbereitung -Mittwoch,20.04.16

Wir trafen uns heute um neun Uhr in der Rot Kreuz Branch um die Besichtigung des Lagers und die Auswahl der Kamerakids zu beginnen. Wir liehen uns zwei Boda`s (Motorräder), die Wilfred, der Branchfreiwillige und ich fuhren. Wir fuhren zuerst zum Erstaufnahme Lager. Der Verantwortliche von uns hatte bereits sechs Kinder für das Projekt ausgewählt. Allerdings kann man kaum von Kindern sprechen. Die Ausgewählten sind zwischen 15 und 23 Jahre alt und damit die ältesten Teilnehmer des Projektes. Es sind drei Albinos und drei Schwarze. Die Albinos halten sich über längere Zeit im Erstaufnahme-Lager auf, da sie auch im restlichen Lager Angriffen ausgesetzt sind und nur dort sicher sind. 

Nach dem Lager ging es in die Schule die uns einen Raum für das Projekt stellt. Wir besprachen uns mit ihm und sagten ihm, dass wir morgen Abend zum ersten mal den Raum benötigen. Denn morgen findet das erste Treffen mit allen Teilnehmern statt.

Nun ging es weiter zu den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Dort wählten wir sechs Kinder im alter zwischen 10 und 16 Jahren aus. Man muss sagen das es uns allen am schwersten fiel eine Auswahl zu treffen. Am liebsten würde man alle Kinder auswählen. Doch erstens ist die Anzahl der Kameras begrenzt und zweitens würde es mit zu vielen Kindern zu unübersichtlich und damit zu schwer ihnen das fotografieren bei zu bringen und ihre Fotoergebnisse ein zu sammeln.

Von den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen ging es weiter zu einem Treffen von Jugendlichen bei dem wir zwar keine Teilnehmer auswählen konnten, aber jemanden beauftragen konnten uns bis Morgen vier Mädels im alter von 13-16 auszuwählen. 

Danach steuerten wir ein Dorf an, in dem wir die letzten vier Teilnehmer unseres Projektes auswählten. 

 

Nachdem diese Auswahl getroffen war neigte sich unser langer und anstrengender Tag zu ende, der mir übrigens auch einen nicht zu verachtenden Sonnenbrand auf dem Armen vom vielen Boda beschert hatte. Insgesamt war es allerdings ein sehr schöner und interessanter Tag. Interessant da ich viel sah und über das Lager lernte, schön da wir viele nette und offene Leute trafen. 

 

Tag 4: Anfänge - Donnerstag, 21.04.2016

Heute war der erste Tag, an dem die Kinder die Kameras in die Hand bekommen haben. Es war sehr schön, allerdings sind auch einige Probleme aufgetreten. Doch alles von Anfang an:

Es ging heute sehr früh raus für mich, da ich mit einem des Rot Kreuzes hier in den nächst größeren Ort fuhr um Geld abzuheben. Wir saßen hin und zurück drei und halb Stunden auf dem Boda und insgesamt war das eher anstrengend. 

Den Rest des Morgens und Mittags verbrachten wir im Hotel um die Kameras zu sortieren und aufzuladen. Leider stellte sich heraus, das einige von den von uns mitgebrachten Kameras leider nicht funktionierten. Bei einigen entlud sich der Akku sehr schnell, andere gingen gar nicht erst an oder hatten keinen SD-Karten sondern einen anderen Steckplatz. 

Um kurz nach Vier brachen wir dann auf zur Schule, in der wir den Raum für das Fotoprojekt reserviert hatten. Um kurz vor halb sechs waren all unsere zwanzig Teilnehmer beisammen. Und sogar noch mehr. Da wir aber durch die technischen Schwierigkeiten schon so knapp an Kameras waren konnten wir das Projekt wirklich nur mit zwanzig Teilnehmern durchführen und wir mussten den Rest bitten den Raum zu verlassen. 

Nun konnten wir mit der Vorstellung beginnen. Jeder Teilnehmer sollte seinen Namen, sein Alter und seine Herkunft nennen. Während der Vorstellung wurde uns klar, wie unterschiedlich die Teilnehmer des Projektes sind. Vom zehn jährigen unbegleiteten Flüchtling bis zur 18 jährigen Smartphone tippenden Jugendlichen (Ja, auch in Uganda gibt es die berüchtigten Flüchtlinge mit Smartphone:D) ist wirklich alles dabei. 

 

Nach der Vorstellungsrunde bekam jeder eine Kamera und jeder lernte die Kamera anzuschalten, ein Foto zu machen und diese Fotos anzuschauen. Leider traten auch dabei technische Probleme auf. So gingen zwei Kameras einfach nicht mehr an und eine erkannte die SD-Karte nicht. Da wir nur eine Ersatzkamera dabei haben musste ich meine eigene Kamera an einen Verleihen und hatte trotzdem noch nicht genug für alle Teilnehmer. Hoffentlich schaffen wir es die Kameras zu reparieren, damit wir morgen wieder alle mit Kameras ausstatten können. 

 

Tag 5: Verloren - Freitag, 22.04.2016

Heute Morgen hatten wir nichts zu tun und so konnte ich meinen Gestern verpassten Schlaf erst einmal nachholen. Nach dem aufstehen kümmerte ich mich um die kaputten Kameras und brachte die meisten von ihnen wieder zum laufen. 

Nachmittags gingen wir in ein Youth Center in dem János ab nächster Woche einen Computer Kurs geben wird und mit dem wir zusammen das Flüssig-Seifen Projekt umsetzten. Nach der Besprechung und einem verspäteten Mittagessen machten wir uns auf den Weg zum Kameraprojekt.

Nach einem Begrüßungsspiel (Verknoten) bekam jeder seine Kamera und erhielt die Aufgabe jeweils ein Portrait, ein Menschen als ganzes und ein Gruppenfoto zu schießen. Dies klappte sehr gut und machte großen Spaß. 

Beim Kameras wieder einsammeln merkten wir allerdings, dass drei Kameras fehlten. Jemand musste sich in den Klassenraum geschlichen haben und die Kameras der zwei fehlenden Kinder und die Ersatzkamera geklaut haben während wir draußen mit dem Fotografieren beschäftigt waren. 

 

Wir bekamen von einigen Kindern Beobachtungen zu dem Fall geschildert und haben nun einen Verdacht. Also ist wenigstens ein bisschen Hoffnung. Trotz des unguten Endes war es ein sehr erfolgreicher Tag. Es macht sehr viel Spaß mit den Kindern zusammen zu arbeiten. 

 

Tag 6: Wiedergefunden/Fotowalk - Samstag, 23.04.2016

Heute Morgen schliefen wir wieder etwas länger und kümmerten uns dann um die Kameras. Wir luden die Leeren und versuchten so viele der kaputten zum laufen zu kriegen um die verlorenen Kameras zu ersetzen. 

Doch als wir dann um zwei Uhr zu den Kamerakids fuhren erwartete uns eine freudige Überraschung: Die geklauten Kameras waren wieder da! Einer der unbegleiteten Flüchtlingen hatte einen anderen Jungen mit den Kameras erwischt und einen Polizisten geholt. Nun haben wir wieder alle Kameras und sind unglaublich froh darüber.

Nun konnten wir das heutige Program mit vollzähligen Kameras starten. Wir brachten den Kindern bei wie man zoomen kann, wie man Bilder löscht und stellten alle Kameras in die gewünschte Sprache um. Dabei konnten wir aber Wünsche wie Kinuarwanda und Swahili leider nicht erfüllen da die Kameras nur Englisch oder Französisch anbieten. 

 

Danach forderten wir die Kinder auf, Bilder aus verschiedenen Perspektiven wie zum Beispiel der Frosch- oder Vogelperspektive aufzunehmen. Dafür unternahmen wir mit den Kindern einen kleinen Fotowalk während Meret mit 1/2 Kindern zurückblieb um diese zu interviewen. Der Spaziergang hat sehr großen Spaß gemacht und ich freue mich schon sehr, gleich die Ergebnisse davon zu begutachten. Morgen treffen wir einmal nicht die Fotokids sondern führen das Seifenprojekt mit dem Jugendhaus durch.

 

Tag 7: Seifensonntag - Sonntag, 24.04.2016

Auch Heute Morgen schliefen wir etwas länger und kümmerten uns um die Kameras. Am Nachmittag ging es dann zum Jugendzentrum um das Seifenprojekt durchzuführen.  

Wir hatten ca 60 Jugendliche geladen, da wir Material für 30 Liter Seife hatten und wir jedem Jugendlichen ungefähr einen halben Liter der fertigen Seife geben können.

Die eigentliche Idee hinter dem Seifenprojekt ist, das die Gruppe die Seife verkauft um mit dem verdienten Geld einerseits neue Zutaten für die Herstellung neuer Seife kaufen kann und andererseits einen kleinen Gewinn für die Gruppenmitglieder oder für andere Aktivitäten der Gruppe erwirtschaften. 

Da ich der einzige von uns war, der wusste wie man Flüssigseife herstellt, und ich die zwei anderen leider eingelernt hatte war das heute hauptsächlich meine Aufgabe. Ich hatte noch nie so viel Seife hergestellt und auch noch nie den ganzen Prozess alleine vorgestellt. Außerdem fehlten uns Dinge wie ein Messbecher, doch dank der Hilfe von János, der mir mit Hilfe einer Wasserflasche und einem Krug ein ziemlich guten Messbecher herstellte klappte alles sehr gut. 

 

Es war ein sehr erfolgreicher Tag und ich hoffe, das sich die Jugendlichen soweit organisieren können, damit sie das Projekt auch selbstständig weiterführen können. Habe darin aber eigentlich auch recht großes Vertrauen. 

 

Tag 8-10: Die Zweite Woche -                                             Montag, 25. - MITTWOCH, 27.04.2016

Ich bin mittlerweile wieder in Kumi und erzähle das ganze nun im Nachhinein. Leider ging es mir die letzten Tage nicht so besonders und ich habe deswegen keinen Tagebucheintrag schreiben können. Am Montag wachte ich nämlich nach einer urplötzlich mit Fieber statt Schlaf verbrachten Nacht auf. Ich holte am Vormittag erstmal den verpassten Schlaf auf und ging am Nachmittag in zwei verschiedene Kliniken - eine Private und eine Öffentliche - in denen ich beides mal mikroskopisch (das zuverlässigere Verfahren) negativ auf Malaria getestet wurde. Ich dachte mir nicht groß etwas dabei und zeitgleich sank auch das Fieber und ich schlief die nächste Nacht besser. 

Am darauffolgenden Tag ging es mir auch besser. Tagsüber ruhte ich mich aus und Abends ging es sogar zum Fotoprojekt. Ich schoss Portraits von allen Kindern, die wir Planen auf die Website die-welt-aus-meinen-augen.de zu stellen. In der folgenden Nacht ging es mir leider wieder viel schlechter, wobei sich zum Fieber noch Durchfall gesellte. 

Als ich dann am nächsten Morgen noch mals in die Klinik ging war das Testergebnis auf einmal positiv. Ich hatte es mir schon die ganze Zeit gedacht. Aber nun konnte ich richtig behandelt werden. 

Es ging mir zwar nicht besonders gut aber da es mein letzter Tag in Rwamwanja war wollte ich die Fotokids trotzdem noch ein letztes mal sehen. An diesem Tag durften sich die Jugendlichen selbst aussuchen, was sie lernen wollten. Während Meret mit einigen los ging um sich in der Tierfotografie zu üben brachte ich einigen anderen bei wie man am besten Passbilder schießt. 

 

Am Ende gab es noch eine große Fotosession bei der die Teilnehmer ein letztes Bild mit mir ergatterten und ich musste einigen noch mein Facebook-Namen oder meine WhatsApp-Nummer verraten. Auch Tränen wurden vergossen. es war insgesamt ein sehr trauriger aber auch schöner Abschied. Ich bin gespannt, wie Meret und János das Projekt weiter führen und freue mich darauf, die Endergebnisse zu sehen. Des weiteren mache ich mich jetzt an die Bearbeitung der Fotos und werde mich am Ende des Projekts daran machen, das Buch zu gestalten.

Die Fotogruppe als ganzes als Abschluss, doch auch so ist das Projekt noch nicht vorbei.
Die Fotogruppe als ganzes als Abschluss, doch auch so ist das Projekt noch nicht vorbei.
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Lass doch mal wieder was von dir hören...

..hab ich in letzter Zeit öfter zu hören bekommen und da habt ihr natürlich vollkommen recht. Ich habe wirklich schon viel zu lange nichts mehr von mir hören lassen und manche Ereignisse sind jetzt auch schon viel zu lange her als dass ich davon noch wirklich berichten kann oder will.

So war ich zum Beispiel über Weihnachten in Sansibar und bin durch Tansania gereist. Das war sehr schön, doch ich will jetzt darüber gar nicht mehr all zu lange berichten. Wer also mehr darüber wissen will soll einfach nen Kommentar schreiben oder sich bei mir privat melden, dann kann ich doch noch ein bisschen darüber berichten. 

Miri und Carmen am Lake Kivu in Kibuye
Miri und Carmen am Lake Kivu in Kibuye

Aber auch so war in letzter Zeit viel los. Das Zwischenseminar, Besuch von Carmen und Miri, die Wahlen in Uganda, das Schafsprojekt meiner Mitbewohnerin, und natürlich noch einiges mehr.

Fangen wir am besten einmal von Vorne an. Ja, es war wirklich schon Zwischenseminar. Die hälfte der Zeit ist einfach rum. Wahnsinn wie schnell dieses Jahr vergeht. Das Zwischenseminar fand in einem Hostel in Kampala statt, in dem wir mit gutem Essen (vor allem richtigem Brot zum Frühstück!) das Seminar abhielten. Das Seminar an sich war erfrischend kurzweilig und bei der Vorstellung der verschiedenen Einsatzstellen fiel auf, das Kumi wirklich noch eine der aktivsten Branches ist. Unglaublich, wenn man bedenkt, das auch wir Zeitweise sehr sehr viel rumsitzen.

Nach dem Seminar holte ich Miri vom Flughafen ab und wir fuhren zusammen zurück nach Kumi. Leider saßen wir dann auch erst einmal in Kumi fest, denn bald waren Wahlen. Von diesen war in Kumi allerdings sehr wenig zu spüren, außer das der Markt fast ausverkauft war und es kein Brot in Kumi gab. Auch sonst verliefen die Wahlen recht ruhig und wenig überraschend. Es gab Ausschreitungen in den größeren Städten Ugandas und die Oppositionsführer wurden gleich mehrmals verhaftet doch nun ist der alte Präsident Museveni in seine siebte Amtszeit gewählt worden.

 

Kampalas Old Taxipark
Kampalas Old Taxipark

Nach einundhalb recht untätigen Wochen in Kumi reisten Miri und ich über Jinja und Kampala nach Entebbe um Carmen abzuholen. Es war sehr schön Carmen nach so langer Zeit wieder zu sehen. Von dort aus reisten wir direkt nach Kigali, die Hauptstadt Ruandas. Dort blieben wir auch nur eine Nacht. Von dort aus ging es weiter nach Musanze, eine Stadt direkt an den Volcano National Parcs. Dort hatte die Schwester des Freundes von Miri und eines guten Freundes von mir vor ein paar Jahren ein FSJ gemacht hatte und uns deswegen bei einem guten Freund von ihr unterbringen konnte. 

Ruandas wunderschöne Hügellandschaft
Ruandas wunderschöne Hügellandschaft
Kayak fahren auf dem Lake Kivu
Kayak fahren auf dem Lake Kivu

Wir blieben dort für zwei Nächte und genossen die Zeit dort sehr. Die Mutter des Freundes betreibt ein Restaurant und so wurden wir während unseres Aufenthalts dort mit sehr leckerem essen beglückt.

Von Musanze aus ging es für uns über Gisenyi weiter nach Kibuje. Auch dort verbrachten wir zwei Nächte in dem wunderschönen St. Juan Hostel das auf einem Hügel mit wunderbarem Blick auf den Lake Kivu liegt. Dort unternahmen wir eine Wanderung durch die bewirtschafte Hügellandschaft und machten eine kleine Kayaktour. 

Kigalis Innenstadt
Kigalis Innenstadt

Nach zwei Nächten reisten wir weiter nach Kigali. Dort besichtigten wir die im Vergleich zu Kampala winzige aber wunderbar saubere und geordnete Innenstadt und besuchten das Genozide Memorial Center. Dieses zeigt die beeindruckend schreckliche Geschichte des Genozids der Hutus an den Tutzi, der 1994 stattfand.

Nach etwas über einer Woche war es auch schon wieder Zeit für uns nach Uganda zurück zu reisen.

Ruanda ist ein wirklich beeindruckendes Land. Gerade im Vergleich zu Uganda ist es Landschaftlich viel grüner und hügeliger, vor allem aber auch sauberer, da die Plastiktüten in Ruanda verboten wurden und monatlich Putzaktionen stattfinden an denen sich sogar die Minister beteiligen. Auch infrastrukturell hatte ich das Gefühl, das Ruanda ein Stückchen weiter ist. Die Straßen waren auf den meisten Strecken unglaublich gut und in fast allen Städten gibt es Gehwege. Auch die Busse haben feste Abfahrtszeiten, nach denen man in Uganda vergebens sucht. 

Der Queen Elisabeth Parc von oben
Der Queen Elisabeth Parc von oben

Zurück in Uganda ging es für uns direkt nach Bushenyi, wo wir eine Nacht bei den dortigen Freiwilligen Meret und Anna übernachteten um von dort aus am nächsten Tag durch den Queen Elisabeth Nationalparc nach Fort Portal zu fahren. 

Dort besuchten wir einigen Kraterseen, trauten uns allerdings aus Angst vor Bilharziose nicht, darin zu schwimmen obwohl wir gehört hatten, dass dies wohl möglich sei.

Dies war nun schon der letzte ganze Tag, den wir mit Miri verbrachten. Am nächsten Tag ging es nach Entebe und Miri fuhr am Abend zum Flughafen.

Ich habe die Zeit sehr genossen, die Miri hier war, die perfekte Reiseleitung übernommen hat und auch sonst eine sehr gute Gemeinschaft war. Vielen Dank, Miri, das du hier warst! 

Blick auf Kampala von der Gaddafi Moschee
Blick auf Kampala von der Gaddafi Moschee

Nun hatten Carmen und ich noch weitere zwei Wochen für uns und so reisten wir über Kampala, wo wir die Gaddafi Moschee besuchten und etwas durch die Innenstadt streiften, zurück nach Kumi, denn ich musste wieder arbeiten. Trotzdem nutzten wir die Wochenenden um noch etwas rum zu reisen.

So fuhren wir nach Mbale, wo wir die Sipi Falls besuchten. Dies sind drei Wasserfälle, die am Fuße des Mount Elgons ihren weg nach unten bahnen. Der größte von ihnen stürzt dabei über 80 Meter in die Tiefe.

Außerdem bot sich die Gelegenheit mit Jonas und seinen Eltern in der zweiten Woche den Wanale, den Hausberg Mbales, zu besteigen.

Natürlich besuchten wir zwischendurch auch die Nyero Rock Paintings, unsere lokale Sehenswürdigkeit im Nachbarort von Kumi und die best erhaltenen Höhlenmalereien Ost-Afrikas. 

Hölenmalerei bei den Nyero Rocks
Hölenmalerei bei den Nyero Rocks
Der größte der Sipi Falls
Der größte der Sipi Falls

Dann mussten wir uns auch schon auf den Weg zurück nach Entebe zum Flughafen machen. Allerdings legten wir auf diesem Weg mehrere Zwischenstops ein.

So blieben wir zwei Nächte in Jinja, unternahmen dort eine Bootsfahrt über den nil und gönnten uns eine Nacht im Nile River Explorers Camp. Dort hat man eine wunderschöne Sicht über den Nil.

Auch in Kampala stoppten wir noch ein mal und besuchten ein weiteres Mal die Stadt.

Dann wurde es Zeit sich auch von Carmen zu verabschieden. Wir fuhren nach Entebe und Carmen weiter zum Flughafen.

Es hat total gut getan Carmen wieder zu sehen und unsere Beziehung auf jeden Fall gestärkt und wieder in festere Bahnen geleitet. Danke Carmen, das du hier warst! Ich liebe dich. 

Das Nile River Camp und Carmen im Eingang unseres Zeltes
Das Nile River Camp und Carmen im Eingang unseres Zeltes

Zurück in Kumi stand direkt am nächsten Tag ein lange geplanter und sehr wichtiger Tag bevor. Meine Mitbewohnerin Toni hat Geld gesammelt um einer Frauengruppe Schafe zu spenden. Es kam sehr schnell sehr viel Geld zusammen und so war es uns nun möglich, über 30 Schafe und zwei Schafböcke an die Frauen zu verteilen.

Die Frauen können durch die Nachkommen dieser Schafe etwas Geld verdienen und so ein etwas besseres Leben führen. Der erste Nachkomme eines Schafes geht immer an uns zurück und wir verteilen diese Schafe an weitere Bedürftige in der Community. Der Tag der Schafsverteilung stand nun für genau diesen Tag an. Tonis Mutter und ihr Bruder waren auch gerade zu Besuch und so waren sie mit im Village, als die Schafe den zukünftigen Besitzern übergeben wurden. Es gab einen Gottesdienst, und ein mega leckeres Essen, bestehend aus allen erdenklichen lokalen Leckereien. 

Frauen mit Schaf. Tanzend;)
Frauen mit Schaf. Tanzend;)
Schaf.
Schaf.

 Nun ist Toni mit ihrer Familie auf einer Safari Tour durch Uganda und ich deswegen gerade alleine in Kumi. Das ist auch mal schön und ich genieße die Zeit für mich.

Ich melde mich ab jetzt regelmäßiger, versprochen.

Bis bald,

euer Omoding Leander. 

Malaria, Mount Elgon und was sonst noch so geschah

So, wie schnell die Zeit vergeht. Ich lebe nun schon seit über zwei Monaten in Uganda und habe mich seit den ersten zwei Wochen nicht mehr gemeldet. Sorry! So habe ich nun soviel zu berichten, dass ich gar nicht so recht weiß wo ich anfangen soll. Ich hatte Malaria und angeblich auch Typhus, habe mich auch im positiveren Sinne in Kumi und Uganda eingelebt, war auf dem Mount Elgon, meinem ersten 4000der und habe seit ich wieder fit bin sogar im Office etwas mehr zu tun. Doch am besten fange ich einfach am Anfang an. 

Fahrrad

In den nächsten Wochen nach meinem ersten Blogartikel begann das ankommen und einleben erst so richtig. So ließen wir das Fahrrad der Vorfreiwilligen richten und kauften uns ein Kissen für den Gepäckträger, sodass wir uns jetzt immer abwechselnd in das Office und zurück transportieren können.

 

Fahrräder mit solchen Sitzen auf dem Gepäckträger werden hier Boda-Bodas oder kurz Bodas genannt und als Taxis im Stadtverkehr benutzt. Durch unser eigenes Boda können wir uns nun die Transportkosten sparen, ernten aber recht viele Blicke und Kommentare 

Unsere Focal Person beim warten auf Wasser
Unsere Focal Person beim warten auf Wasser

Wasser

Auch gewöhnen wir uns langsam daran, ohne fliesendes Wasser zu leben. Auch wenn es nervig ist geht eigentlich alles auch ohne Wasser aus dem Wasserhahn. So ist es - auch wenn wir uns jedes Wochenende, an dem wir bei anderen Freiwilligen zu besuch sind, über die normale Dusche freuen - gar nicht so schlimm sich einfach einen Eimer über den Kopf zu schütten. Beim Putzen oder kleineren Dingen wie auch Zähne putzen vermisse ich es viel mehr, einfach den Wasserhahn aufdrehen zu können.

 

Nervig ist nur das Füllen der Kanister, denn das kann bei unserem Wasserhahn im Hof schon einmal 10-15 Minuten dauern und so sitzt man in dieser Zeit meist neben dem Kanister und wartet auf die Füllung.

 

Richtig nervig wird es jedoch, wenn aus dem Wasserhahn im Hof gar kein Wasser kommt. In diesem Fall müssen wir unser ganzes Wasser kaufen. Die Infrastruktur dafür ist in Kumi zwar gar nicht schlecht, denn es laufen Männer mit Wagen voller 18l Kanister durch die Straßen Kumis, bei denen man Wasser kaufen und sich in seine eigenen Wasserkanister auffüllen lassen kann. Allerdings ist das Wasser immer dann ganz leer, wenn gerade weit und breit keine dieser Leute in Sicht sind und die Sonne am untergehen ist. Doch auch dann wissen wir uns schon zu helfen. Ca. 100 Meter von unserem Haus entfernt wohnt einer der Wasserverkäufer. Dort gehen wir in Notfällen hin und tragen dann, meist mit Hilfe von Kindern im alter von ca. 10 Jahren zwei bis drei Kanister Wasser zu unserem Haus. Man, ist das anstrengend.

 

In letzter Zeit haben wir allerdings fast immer Wasser, da es in Kumi gerade sehr häufig regnet. Dies führt allerdings auch zu Teich-ähnlichen Pfützen in ganz Kumi in denen sich die Moskitolarven pudelwohl fühlen. Dies steigert dann natürlich auch das Risiko, sich Malaria einzufangen.

Allerdings hatte ich dieses Vergnügen, wie vorher schon angekündigt schon etwas früher. 

Malaria

Wenn man sich hier in Uganda schlapp und fiebrig fühlt sollte man schnellst möglichst einen Malariatest machen gehen. Diese gibt es an jeder Straßenecke in kleinen Arztpraxen und bestehen aus einem kleinen Bluttest. Man bekommt kurz in den Finger gestochen, dann wird das Blut mit einer Flüssigkeit vermischt, über einer Glühbirne erhitzt und unter dem Mikroskop untersucht. Außerdem gibt es Schnelltests, die ähnlich aussehen wie Schwangerschaftstests und bei denen man auch eine kleine Menge Blut abnimmt, auf den Test tropft und dann auf nur einen Streifen hofft.

 

Ich wurde allerdings an einem Sonntag Abend krank und so musste ich, um Malaria zu testen in das kleine, private Krankenhaus in Kumi.

Dort blieb ich dann auch für zwei Nächte, denn der Test war leider Positiv. Ich entschied mich für eine stationäre Behandlung mit Chinin, da diese meist am schnellsten Heilung verspricht. Ich lies mir einen Zugang legen und Toni und ich schliefen für zwei Nächte im Krankenhaus. Toni blieb mit mir dort, weil es hier im Krankenhaus keine Notfall-Knöpfe gibt und sie, wenn ich auf die Toilette musste, und das musste ich oft, denn eines der Symptome von Malaria ist Durchfall, musste sie aufstehen und die Krankenschwester rufen damit diese mich von der Infusion abstöpseln konnte. Außerdem musste ich mich in der ersten Nacht im Krankenhaus übergeben, und zwar direkt auf Tonis Bett.

 

So hatten wir beide und vor allem Toni nicht die schlafreichsten Nächte im Krankenhaus. Also, vielen vielen Dank für deine Hilfe und Unterstützung, Toni!

Nach den zwei Tagen Krankenhaus mussten wir beide uns dann erst einmal erholen, und blieb ich die ganze restliche Woche daheim. Durch die ganzen Medikamente (unter anderem 2 verschiedene Antibiotika), die ich nehmen sollte, spielte mein Magen auch etwas verrückt.

 

Doch trotzdem ging es mir von Tag zu Tag besser und so entschied ich mich am Wochenende dazu an einer Rot-Kreuz-Aktion teil zu nehmen. 

Fieldwork

Eines der befragten Dörfer
Eines der befragten Dörfer

Das Rote Kreuz in Kumi ist an einer Aktion zur Prävention und Hilfe in denen von Fluten betroffenen Gebieten um den Mount Elgon beteiligt. Deswegen fuhren wir an dem Wochenende in diese Gebiete und befragten die Einwohner nach ihrem Wissen und ihrer Vorbereitung für die Fluten, aber stellten auch allgemeine Fragen zu der Lebenssituation der Leute.

 

Es ist schon der Wahnsinn auf was einem anderen Niveau diese Leute auf dem Land leben. Den meisten dort steht pro Monat umgerechnet unter 7€ zu Verfügung. Zwar ernähren sich die meisten dort praktisch autark oder machen Tauschgeschäfte mit ihren Nachbarn und trotzdem sind sieben Euro auch hier in Uganda nicht genug Geld, wenn es zum Beispiel um medizinische Versorgung in Krankheitsfällen geht.

 

Auch der Wissensstand der Meisten dort war nicht besonders hoch. So wussten viele dort nicht, wodurch Malaria übertragen wird.

Und trotzdem sind die ländlichen Regionen in Uganda wunderschön und die Leute dort begegnen einem freundlich und offen. 

Typhus

Doch auch wenn ich an dem Wochenende recht fit war und an der Aktion teilhaben konnte, war ich wohl doch noch nicht ganz gesund. Am Dienstag darauf musste ich mich nämlich noch einmal übergeben. So ging es für mich wieder in ein Krankenhaus. Diesmal in ein anderes, etwas außerhalb von Kumi. Dort machte ich weitere Bluttests, darunter auch einen Test für Typhus, genannt die Gruber-Widal-Reaktion. Dieser viel positiv aus und so verschrieb mir der Arzt die nächste Antibiotika Kur und ich ging nach hause.

 

Zunächst sollte ich einmal sagen, das sich Typhus jetzt erstmal schlimmer anhört als es für mich war und es zusätzlich nicht einmal klar ist, ob ich überhaupt Typhus hatte, da der Test manchmal nicht so wirklich zuverlässig ist.

Trotzdem blieb ich die restliche Woche daheim und erholte mich. Symptome hatte ich allerdings nicht wirklich, außer das mein Magen weiterhin verrückt spielte.

 

Auch am Wochenende blieb ich daheim während Toni nach Tororo, eine Stadt ca. 2 Stunden von Kumi entfernt fuhr um die dortigen Mitfreiwilligen zu besuchen. Allerdings war ich trotzdem recht beschäftigt, da ich am Freitag Abend eine Ratte in unserer Küche entdeckte und mich deswegen erst einmal ans Ungeziefer töten und Wohnungsputzen machte. 

Neues aus dem Office

Nachdem ich wieder fit war ging es für mich dann auch wieder ins Office. Und dort gab es auch - im Gegensatz zu vorher - endlich einmal etwas zu tun, denn die anderen Freiwilligen hatten sich eine Aktivität zu Health and Sanitation für die Primaryschools hier in Kumi überlegt.
So ging es für uns in den zwei folgenden Wochen immer wieder in verschiedene Schulen , in denen wir den Schülern nach Geschlecht getrennt etwas darüber erzählten, wie man sich richtig wäscht und wo man sich überall waschen soll, über Zähneputzen und Sexuelle Aufklärung, wobei diese vor allem darin bestand, den Jugendlichen im Alter von 12-16 Jahren zu erzählen, dass sie auf keinen Fall Sex haben sollten, am besten bis zur Ehe. Das Thema wird den Schülern hier immer so vermittelt. Ein Punkt der mich wirklich stört aber gegen den man nicht wirklich viel machen kann, wenn die verschiedensten erzkonservativen Kirchen die Schulen finanziell unterstützen.
Da ich der einzige männliche an dieser Aktion beteiligte Freiwillige war stand ich die meiste Zeit ganz alleine vor einer Gruppe von 30-50 Jungs. Auch wenn es so eine um so größere Herausforderung war machte es großen Spaß mit den Schülern zu arbeiten und auch die sexuelle Aufklärung konnte ich zumindest etwas mehr nach meiner Vorstellung gestalten.

Ab dieser Woche beginnen wir eine neue Aktion, bei der wir in den selben Schulen etwas über STD’s und UTI’s erzählen. STD steht für sexual transmited deseases, UTI für urinay trakt infections und so reden wir nun mit den Schülern darüber, was passieren kann, wenn sie unsere letzte Unterrichtsstunde nicht all zu ernst nehmen. 

Mount Elgon

Wir sind aber nicht die ganze Zeit nur am Arbeiten, sondern haben vorletzte Woche zusammen mit fast allen anderen deutschen Rot-Kreuz-Freiwilligen den Mount Elgon bestiegen.
Der Mount Elgon ist kein einzelner Berg, sondern ein alter Vulkan der so weit zerfallen ist, das es nun mehrere Gipfel gibt. Insgesamt sind es fünf Gipfel, von denen drei auf der ugandischen und zwei auf der kenianischen Seite liegen. Der höchste Gipfel heißt
Wagagai, ist 4321 Meter hoch, liegt auf der ugandischen Seite des Berges und war das Ziel unserer Wanderung.
Und so starteten wir am Mittwoch Morgen um halb sechs von dem Haus der Freiwilligen aus Mbale aus. Doch leider nicht alle, denn der Freiwillige aus Tororo erwachte mit Fieber und so war der Trip für ihn gelaufen. Er und seine Mitfreiwillige machten sich auf den Weg ins Krankenhaus, wir anderen Freiwilligen stiegen in das für uns angemietete Großraumtaxi. (Auf Swahili
Matatu, der Begriff wird in Uganda allerdings kaum verwendet. Die Kleinbusse werden hier einfach nur Taxis genannt und sind sind das alltägliche Verkehrsmittel auf längeren Strecken.) Dieses Taxi brachte uns erst einmal an den Fuß des Berges zum Büro der Uganda Wildlife Authority. Diese ist für die Touren im Mount Elgon National Park zuständig und dort schrieben wir uns in das Visitor-Book ein und bekamen unsere vier bewaffneten Guides und unseren Koch zur Seite gestellt. Nun fehlte nur noch die Mitfreiwillige des zuvor Erkrankten, damit es losgehen konnte. Nach einer knappen Stunde ungeduldigen Wartens ging es dann mit den Guides und ihr zusammen im Taxi weiter den Berg hinauf. Schon zu diesem Zeitpunkt war der Gipfel für uns in fast unerreichbare Ferne gerückt, da der Zeitplan für eine drei Tages Tour sehr knapp gestrickt ist und wir nun schon fast ein und halb Stunden im Verzug waren.
Das wusste zu dem Zeitpunkt allerdings noch Niemand von uns und so begannen wir den Aufstieg voller Energie und Motivation. Zuerst ging es durch von Ka
ffe- und Zwiebelanbau geprägtem ländlichen Gebiet. Vormittags war das Wetter noch sonnig und wir kamen gut voran, doch gegen Mittag fing es an, stark zu regnen und wir mussten uns unterstellen. Danach kamen wir nur noch langsam voran, da sich der Weg in einen Bach verwandelt hatte und dementsprechend rutschig war. Fast jeder und jede von uns setzte sich einmal auf seinen Allerwertesten. So auch ich, doch dank meinen guten alten Weber-Wanderschuhen (Danke, Opa!) bekam ich wenigstens keine nassen Füße.
Am frühen Nachmittag erreichten wir den Eingang zum Naturschutzgebiet. Es ging über ein paar sehr steile Treppen, die zum Glück aus Stahl waren. Einer der Guides erzählte uns, das an dieser Stelle früher nur Holzleitern waren, schon mehrere Personen abgestürzt waren und sie deswegen früher auch „stairs of the death“ genannt wurden. Das konnte man sich auch recht gut vorstellen, da die Treppen auch so noch recht abenteuerlich waren. Nach den Treppen wurde man allerdings auf einer Aussichts-Platform mit einem wunderschönen Blick über eine halb im Nebel hängende Landschaft belohnt.
Nach einer kleinen Pause in der wir Bilder machten und die Aussicht und eine kleine Stärkung genossen ging es dann in den Regenwald. In diesem konnten wir einige
Schwarz-Weiß Colobus Affen und einige Papageien sehen. Allerdings waren diese Tiere alle recht scheu, da vor allem die Affen vor Eröffnung des Nationalparks (1993) beliebte Jagdtiere waren, da ihr besonderes, schwarz-weißes Fell für viel Geld verkauft werden konnte.
Gegen Nachmittag erreichten wir das erste Camp, das Sasa River Camp. Dieses liegt auf ca. 2900 Metern und mitten im Wald. Eigentlich sollten wir dort nur etwas zu Essen beommen, doch da wir durch das Warten und den Regen verspätet waren mussten wir dort auch über Nacht bleiben. Da die geliehenen Zelte allerdings etwas zu wünschen übrig ließen bauten wir diese in einer der Hütten des Lagers auf. So hielt uns die Hütte trocken und die Zelte spendeten uns etwas Wärme. Wir waren von unseren Vorfreiwilligen gewarnt worden wie kalt es Nachts werden konnte auf dem Mount Elgon (Ich vor allem durch das
Blog meines Vorfreiwilligen - Danke Robin!) und so war ich mit mehreren Pullis ausgestattet, die ich in der Nacht nach dem Zwiebelprinzip anzog. So eingemummelt fror ich kaum.
Am Morgen ging es dann Früh um halb Fünf aus dem Bett und nach einem sehr sehr kargen Frühstück bestehend aus Tee, Zwei Scheiben Toastbrot und einer Banane (An die Zukünftigen Freiwilligen: Sorgt für AUSREICHENDE Verpflegung (Snacks, Kekse, Äpfel), das Rot Kreuz scha
fft das wohl schon seit Jahren nicht wirklich) ging es dann um viertel nach Sechs auch schon weiter. 

Unser Taxi mit den es auf den Mount Elgon ging
Unser Taxi mit den es auf den Mount Elgon ging
Am ersten Morgen durch die Comunity Area
Am ersten Morgen durch die Comunity Area
Wahnsinns Aussicht
Wahnsinns Aussicht
Anna, Meret, Jacob, Luisa und ich
Anna, Meret, Jacob, Luisa und ich

Nach ungefähr zwei weiteren Stunden wandern kamen wir nun aus dem Regenwald in ein von Bambuspflanzen dominiertes Sumpfgebiet. Doch auch die Bambuspflanzen wichen mit der Zeit und man konnte immer weiter blicken. Auch wurde der Weg etwas weniger steil. In der Höhe von ca. 3200 Metern wartenden nun ein paar Ranger mit einem zweiten Visitor-Book auf uns, in das wir uns alle eintragen durften. Nachdem das geschafft war ging es weiter durch die wunderschön hügelige Landschaft auf das zweite Camp zu, das Mude Cave Camp. Dieses liegt auf 3500 Metern und wir erreichten es am Vormittag. Wir machten dort allerdings nur eine kurze Pause. Trotzdem war zu diesem Zeitpunkt schon klar: wir schaffen es nicht mehr zum eigentlichen Gipfel. Denn dieser war noch 9 Kilometer und 800 Höhenmeter entfernt.

 

Also entschlossen wir uns dazu einen etwas näheren und nicht so hohen Gipfel, den Jackson’s Peak als neues Ziel zu setzten und machten uns auf den Weg.

Es ging weiter über eine wunderschöne Hochebene und schon bald kam der Jackson’s Peak in Sicht. Mit dem Ziel in sich ging es schnell voran und nachdem wir den Jackson’s Pool passiert hatten, einen kleinen Bergsee auf 4050 Metern Höhe, erreichten wir auch schon bald den Jackson’s Peak. Wir bestiegen diesen und genossen den Ausblick - auch auf den von dort zu sehenden Wagagai, den höchsten Gipfel des Mount Elgon.

 

Auf dem Weg zurück zum zweiten Camp kamen uns dann auch die Köche mit dem lang ersehnten und unbedingt benötigten Mittagessen entgegen. Wir hatten alle einen Bärenhunger, da wir nun seit den Morgenstunden nichts gegessen hatten und es schon auf Nachmittag zuging. Der Kohl und der Reis hatte uns also nie besser geschmeckt und so ging es nachdem wir alle eine riesen Portion in uns hinein geschlungen hatten mit schnellen Schritten Berg abwärts.

Gegen Nachmittag erreichten wir das zweite Camp in dem wir nun wieder die Zelte in einer Schutzhütte aufbauten. Da diese allerdings etwas weniger Platz bot mussten wir uns zu fünft in eines der 3-Mann Zelte kuscheln. Dies war zwar etwas zu sehr gemütlich, aber so fror zumindest keiner von uns.

 

Am nächsten Morgen ging es wieder sehr früh los, denn normalerweise setzen die Regenfälle am Mittag oder Nachmittag ein und so wollten wir schon vor dem Regen wieder unten sein. Denn auch ohne Regen war der Weg schon rutschig genug, sodass ich gar nicht mehr sagen kann, wie oft ich ausrutschte. Trotzdem ging der Abstieg viel schneller als der Aufstieg und so erreichten wir pünktlich um Elf Uhr den Parkausgang und waren um ein Uhr wieder an der Stelle wo uns das Taxi uns abholen sollte. Allerdings hatten sich verschiedene Gruppen gebildet und da ich in der schnellsten war mussten wir unten noch eine ganze Weile auf die anderen warten. Doch zumindest konnten wir uns dort unterstellen als der sehr häftige Regenschauer einsetzte.

 

Als die letzten eintrafen und auch das Taxi endlich auftauchte ging es schmutzig zurück nach Mbale zurück. Dort zogen wir uns vor der Tür aus und genossen alle eine Dusche und ein deftiges Streetfood. 

Jacksons Peak
Jacksons Peak
Durch den Bambuswald
Durch den Bambuswald
Der Schwarz-Weiße Colobus Affe
Der Schwarz-Weiße Colobus Affe
Die wunderschöne Hochebene
Die wunderschöne Hochebene
Anna und ich
Anna und ich
Gipfelfoto
Gipfelfoto

Damit bin ich erst mal am Ende meines Textes angelangt, wer aber mal was über Kumi aus einer anderen Perspektive lesen will kann auch gerne das Blog meiner Mitfreiwilligen Toni mitverfolgen.

Bis bald!:)
Bis bald!:)
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Endlich ankommen

Meine ersten Zwei Wochen in Uganda liegen nun hinter mir und ich habe schon so viel erlebt, neue Eindrücke gesammelt und liebenswürdige Menschen getroffen. Heute ist der erste Tag an dem ich wirklich mal zur Ruhe kommen kann um all diese Dinge zu verarbeiten. Ich will auf keinen Fall behaupten, dass ich mich schon eingelebt habe. Ich habe noch nicht mal begonnen richtig zu Arbeiten und unsere neue Wohnung fühlt sich erst seit gestern wirklich nach einem Zuhause an. Doch nun einmal alles von Anfang an.

Nach einem langen Flug über Dubai kam unsere Truppe deutscher Freiwilliger völlig übermüdet am Flughafen an. Von dort aus ging es mit Joseph, dem Verantwortlichen der Ugandan Red Cross Society (URCS) mit zwei Zwischenstopps (In einem Hotel zum Essen und einer westlichen Mall zum Geld abheben durch die Rush Hour in Kampala nach Namakwa, einem Camp der URCS.

 

Dort wurden uns einige der Focal Persons (unsere kamen allerdings erst einen Tag später) vorgestellt und wir fielen alle müde ins Bett.

Am nächsten Morgen kamen unsere Focal Persons an und wir lernten beide als interessierte und liebenswürdige Menschen kennen. Während der Orientationdays besuchten wir auch das Headquater der URCS und bekamen eine kleine Stadtführung durch Kampala. Abends saßen wir öfters am Lagerfeuer und tauschten uns über verschiedene Traditionen in Deutschland und Uganda aus. Insgesamt erlebte ich die Uganda auf dem Camp als sehr offene und Interessierte Menschen.

 

Am Montag ging es dann mit dem Fernbus von Kampala nach Kumi. Die Busfahrt dauerte fünf Stunden und war recht anstrengend. Nach unserer Ankunft besichtigten wir unsere neue Wohnung. Diese befindet sich in einem der einzigen zweistöckigen Häusern im Ort und ist recht schön. Allerdings waren noch keine Möbel in der Wohnung. Diese standen noch in der Alten und das Schloss von dieser war schon geändert worden.

Unsrere branch focal Person bemühte sich die nächsten zwei Tage darum, den Typen aufzutreiben, der den Schlüssel hatte, währenddessen wir im Hotel schliefen und unsere focal Person uns die Stadt zeigte und sich auch sonst sehr liebevoll um uns kümmerte.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle einmal etwas über die Stadt erzählen. Eigentlich bin ich mir nämlich noch nicht einmal sicher ob man Kumi als richtige Stadt bezeichnen kann. Kumi besteht aus zwei größeren Straßen und einer Durchgangsstraße. Allerdings hat Kumi trotzdem so einiges zu bieten: Einen großen Markt, mehrere kleine Supermärkte und viele kleine Läden, in denen man alles bekommt, was man so zum leben braucht. Nach deutschen Maßstäben wäre Kumi wohl eher ein größeres Dorf oder eine kleine Kleinstadt ;) Ich fühle mich hier aber sehr wohl und bin zufrieden.

Am Mittwoch hatten wir dann zum ersten Mal in das Haus der ehemaligen Freiwilligen und konnten zumindest einmal zwei Matratzen mitnehmen, auf denen wir dann in der neuen Wohnung schlafen konnten. Am nächsten Tag arbeiteten wir das erste Mal für das RC. Wir fuhren in ein Krankenhaus, in dem eine Aktion zur Registrierung und Untersuchung von Kindern stattfand, die an der Sichelzellkrankheit leiden. Wir waren für die Registrierung der Patienten zuständig.

 

Nachmittags ging es zurück zum alten Haus und wir konnten endlich die Möbel umziehen. Freitag putzten wir dann die alten Möbel und richteten die Wohnung ein. Gestern ging es dann zusammen mit unserer focal Person  auf einen größeren Markt, der jeden Samstag etwas außerhalb von Kumi stattfindet. Mittags richteten wir die Küche ein und Abends kochten wir zusammen mit ihm.

Da wir nun ein Zuhause haben können wir nun endlich ankommen und uns einleben. 

Unser Haus
Unser Haus
Der Wasserhahn im Hof  und unsere Wohnung (im ersten Stock)
Der Wasserhahn im Hof und unsere Wohnung (im ersten Stock)
Mein Zimmer ohne Möbel
Mein Zimmer ohne Möbel
Mein Zimmer mit Möbeln und Putzzeug am ersten Abend
Mein Zimmer mit Möbeln und Putzzeug am ersten Abend
Unser Wohnzimmer
Unser Wohnzimmer
Arbeit im Krankenhaus
Arbeit im Krankenhaus
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Erster Eintrag

Wie ihr, wenn ihr diese Website besucht sicher schon wisst, werde ich ab dem ersten September ein Jahr in Uganda verbringen.

 

Gerade stecke ich in den letzten Vorbereitungen dazu. Ich benötige immer noch Geldspenden, außerdem will ich in Uganda ein Fotoprojekt mit Schulkindern durchführen und suche dafür noch alte Digitalkameras. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.

 

Der nächste Blog-Eintrag wird wahrscheinlich erst erscheinen, wenn ich in Uganda bin. 


Bis dann!

 

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